BCE - Von Avraham bis zu den Römern
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1800 - 1650 |
Die Geschichte Israels beginnt mit
der Person Abrahams. Er wurde von Gott „gerufen“, seine Heimat zu verlassen und in ein Land zu ziehen, das Gott ihm zeigen werde. Ihm wurde die Verheißung einer großen Nachkommenschaft gegeben, aus der ein Volk werde, dem dieses Land, in das Gott Abraham geführt hat, zum ewigen Besitz gegeben werde. 1. Mose 17,8: Gott spricht: „Ich will dir und deinem Geschlecht das Land geben, in dem du ein Fremdling bist, das ganze Land Kanaan, zu ewigem Besitz, und will ihr Gott sein.“ |
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| Kanaan: Das ist der Name für das westlich des Jordan gelegenen Gebietes vor der Einwanderung der Israeliten. In diesem Land wohnten verschiedene götzerische Völkerschaften, die ihrer Abstammung nach den Hamiten (Ham = einer der drei Söhne Noahs) zugeordnet werden. Diese kleinen Völker bildeten in Kanaan nie eine politische oder staatliche Einheit, sondern bildeten zumeist voneinander unabhängige Stadtstaaten. |
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| Abraham: Stammvater des Volkes Israel. Er stammt von den Aramäern ab. Die Aramäer (=Syrer) sind eine Gruppe semitischer Stämme (Sem = einer der drei Söhne Noahs), die sich über Syrien und Mesopotamien ausgebreitet haben. Abraham wurde in der südmesopotamischen Stadt Ur geboren und zog mit seinem Vater Terach (mit Familie) nach Haran (Nordmesopotamien). Das ist die Heimat der Vorfahren Abrahams. Dort wurde er von Gott „berufen“, in das Land der „Verheißung“ (= Kanaan) zu ziehen. |
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| Wichtig: Die heute in Israel
lebenden Araber (fälschlich „Palästinenser“ genannt) haben mit den Ureinwohnern Kanaans nichts zu tun. Bis zur moslemischen Eroberung Israels im 7. Jahrhundert n. Chr. lebten keine Araber im Land Israel. Erst dann kamen sie ins Land, waren immer nur ein Teil der Bevölkerung und hatten auf dem Gebiet Israels nie einen eigenen Staat. Der historische Anspruch der Araber, auf dem Boden Israel einen eigenen arabischen Staat zu errichten, hat demnach für keinen Zeitpunkt der Geschichte eine historische Berechtigung. Die Geschichte der Patriarchen umfasst die Geschichte Abrahams, Isaaks und Jakobs mit seinen zwölf Söhnen, die dann zu den Stammvätern der 12 Stämme Israels wurden. |
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| BCE 587-538 | Das erste
Exil (Gefangenschaft) Die babylonische Gefangenschaft nach der Zerstörung des Tempels ist der Anfang der jüdischen Diaspora. Doch die aus dem Südreich Juda deportierten Juden hielten an der Verbundenheit mit dem Land Israel, am Glauben und an der Thora fest. Dadurch wurde das nationale und religiöse Überleben des Volkes möglich. |
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| BCE 538-333 | Der Perserkönig Kyros besiegte das babylonische
Reich und brachte es unter seine Herrschaft. Im Jahr 538 erließ er ein Edikt, das die Rückkehr der Juden nach Juda und Jerusalem erlaubte, was zu mehreren Rückkehrwellen von Juden nach Juda und Jerusalem führte. Serubbabel, Esra und Nehemia waren die wichtigsten Führerpersönlichkeiten dieser Zeit. Mit dem Bau des zweiten Tempels, dem Wiederaufbau der Stadtmauern Jerusalems und der Errichtung einer obersten religiösen und richterlichen Instanz (der spätere Sanhedrin) begann das zweite jüdische Staatswesen. |
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| BCE 332-142 | Hellenistische
Herrschaft Nachdem Alexander der Große 333 die Perser besiegt hatte, eroberte er den ganzen vorderen Orient. Somit kam auch der Staat Juda unter seine Herrschaft. Nach seinem Tod zerfiel sein Reich in Teilstaaten. Juda kam dann zuerst unter den Herrschaftsbereich der Ptolemäer (von Alexandria aus regiert) und dann unter die Herrschaft der Seleukiden (von Antiochia aus regiert). Als die seleukidischen Herrscher mit Druck versuchten, das jüdische Volk mit der griechischen Kultur und ihrem Denken zu beeinflussen, ja sogar den jüdischen Glauben verboten und den Tempel entweihten, kam es 166 v. Chr. zu einem jüdischen Aufstand unter Judas Makkabäus. Es gelang ihm, den Tempel wieder einzuweihen (164 v. Chr.) und den griechischen Einfluss zurückzudrängen. |
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| BCE 142-63 | Hasmonäerherrschaft Die Hasmonäer waren eine jüdische Dynastie, die zu weiteren Siegen über die Seleukiden kamen. Die Folge davon war, dass Judäa letztlich als jüdischer Staat die Unabhängigkeit zurückerlangte und für etwa 80 Jahre in relativer Freiheit und Blüte existieren konnte. |
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| ab BCE 63 | Römische
Herrschaft Vom Jahr 63.v. Chr. an kam Judäa unter römische Herrschaft und wurde schließlich Teil der römischen Provinz Syria, die von Damaskas aus regiert wurde. 37 v. Chr. wurde Herodes von den Römern zum König Judäas eingesetzt. Er erlangte in Judäa viel Einfluss und regierte innenpolitisch fast autonom. Im Jahr 66 n. Chr. brach ein jüdischer Aufstand los, der dann schließlich durch Titus im Jahre 70 niedergeschlagen wurde. Die römischen Streitkräfte machten Jerusalem dem Erdboden gleich, der Tempel wurde vollkommen zerstört, Hunderttausende wurden getötet. Diese nationale Katastrophe im Jahr 70 führte zur Zerstreuung des jüdischen Volkes in alle Welt (vor allem als römische Sklaven) und damit zum Beginn des 2. Exils. Damit endete auch die 2. Tempelperiode. |
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