Das
Jahr 1944
Holocaust - Shoah
| Jahr |
Monat |
Tag |
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| 1944 |
01. |
Großbritannien
hatte 1943 durch Vermittlung der Schweiz das Angebot gemacht, 5.000
jüdische Kinder aus dem deutschen Machtbereich nach
Palästina
einwandern zu lassen. - Die deutsche Reaktion war zunächst
offengehalten worden. Außenminister Ribbentrop habe jetzt
entschieden, dem Schweizer Gesandten Feldscher mündlich
folgende
Antwort zu geben: "Obwohl die Anfrage der britischen Regierung (...) nicht erkennen läßt, zu welchen Gegenleistungen man britischerseits bereit wäre, ist die Reichsregierung nicht abgeneigt, den englischen Wunsch im positiven Sinne zu erwägen und in entsprechende Verhandlungen einzutreten." Mit Rücksicht auf die arabische Bevölkerung Palästinas werde Deutschland aber nur in Verhandlungen eintreten, sofern die britische Regierung die endgültige Niederlassung dieser 5.000 Menschen in Großbritannien garantiert. |
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| 01. | 11. |
11. Aus dem Lager Westerbork geht ein Transport mit 1.037 jüdischen Menschen nach Bergen-Belsen ab. Sie sollen für eventuelle Austausch-Aktionen (gegen internierte Deutsche) und auch als politische Geiseln bereitgehalten werden. | ||
| 01. | 12. |
Aus dem KL Stutthof
werden annähernd 1.000 jüdische Häftlinge
nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 134 Frauen und
120 Männer als Häftlinge registriert; die anderen 746
Menschen werden in den Gaskammern
getötet. Himmler-Erlass: Juden erhalten keine Kontrollkarten für den Briefverkehr mit dem Ausland. Ohne solche Karten werden Briefe nach dem Ausland nicht befördert. |
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| 01. | 13. |
Ein Transport mit
ungefähr 2.000 Juden aus Bedzin/Bendsburg und Sosnowiec kommt
in Auschwitz an. 221 Männer und 136 Frauen werden in das Lager
eingewiesen; die anderen etwa 1.640 Menschen werden in den
Gaskammern getötet. Ostoberschlesien/Auschwitz Ein Transport mit ungefähr 2.000 Juden aus Bedzin/Bendsburg und Sosnowiec kommt in Auschwitz an. 221 Männer und 136 Frauen werden in das Lager eingewiesen; die anderen etwa 1.640 Menschen werden in den Gaskammern getötet. |
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| 01. | 17. | Ankunft
eines Deportationszugs mit 657 Menschen aus dem belgischen
Lager Malines in Auschwitz. 140 Männer und 98 Frauen werden
als Häftlinge übernommen, während die
anderen 419 Menschen direkt in die Gaskammer geschickt werden. Mit dem selben Transport kommen aus Malines auch 351 Zigeuner verschiedener Staatsangehörigkeit, darunter 174 Kinder, an. Sie werden in das Lager eingewiesen. |
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| 01. | 18. |
Ein Zug mit 870 jüdischen Menschen aus dem
Lager Westerbork (Niederlande) geht nach Theresienstadt ab. Es handelt
sich um 385 Personen, die sich nach deutscher Ansicht "um den Aufbau
und den Lagerbetrieb von Westerbork verdient gemacht haben, nebst ihren
Angehörigen" (u.a. zahlreiche Mitarbeiter des Judenrats); 140
"Eltern von Personen, die sich um die Entjudung der Niederlande und das
Lager Westerbork verdient gemacht haben"; 13 deutsch-jüdische
Veteranen des 1. Weltkriegs mit Angehörigen; 53 "Juden mit
Verdiensten um das Reich nebst ihren Angehörigen"; 58 Kinder,
deren Eltern sich schon in Theresienstadt befinden. |
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| 01. | 20. |
Auschwitz In den Lagern von Auschwitz sind insgesamt annähernd 81.000 Gefangene untergebracht, davon 27.000 Frauen. Diese Zahl enthält nur die offiziell registrierten Häftlinge. |
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| 01. | 22. |
Aus Drancy (Frankreich) kommt ein Zug mit 1.115
jüdischen Menschen in Auschwitz an. 55 Frauen und 236
Männer werden in das Lager eingewiesen; die anderen 864
Menschen werden in den Gaskammern getötet. Nach "Selektionen" werden über 760 kranke Häftlinge in den Gaskammern getötet. |
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| 01. |
27. |
Aus Westerbork (Niederlande) werden 948
jüdische Menschen, darunter 122 Kinder, nach Auschwitz
eingeliefert. 190 Männer und 69 Frauen werden als
Häftlinge übernommen; die anderen 689 Menschen werden
in den Gaskammern ermordet. Fernschreiben des RSHA Alle Juden argentinischer Staatsangehörigkeit sollen umgehend im KL Bergen-Belsen interniert werden; ihr Vermögen soll "sichergestellt" werden. (Walk, S. 402) Das Auswärtige Amt an die Dienststelle Athen des Sonderbevollmächtigten des AA für den Südosten. Zur Aufforderung, ihre jüdischen Staatsangehörigen aus dem deutschen Machtbereich zurückzuholen oder sie zur Deportation freizugeben, haben die angesprochenen Länder wie folgt Stellung genommen: "Die schwedische Regierung hat gebeten, die in Betracht kommenden schwedischen Juden unverzüglich nach Schweden abzuschieben. Die finnische Regierung hat mitgeteilt, daß Juden finnischer Staatsangehörigkeit in Griechenland oder Italien nicht ermittelt worden seien. Sollte wider Erwarten ein finnischer Jude in diesen Gebieten festgestellt werden, bittet die finnische Regierung um seine sofortige Heimschaffung. Die rumänische Regierung hat um direkte Abschiebung nach Rumänien gebeten. Die schweizerische Regierung hat sich zu sofortiger Übernahme von Schweizerbürgern bereit erklärt, jedoch gebeten, dafür Sorge zu tragen, daß die Betreffenden die Möglichkeit erhalten, ihre gesamte Habe mitzunehmen. Die portugiesische Regierung hat gebeten, zunächst die Ausweispapiere der in Betracht kommenden angeblich portugiesischen Staatsangehörigen der portugiesischen Gesandtschaft in Berlin vorzulegen, damit diese die für notwendig gehaltenen Maßnahmen treffen kann. Die ungarische Regierung hat mitgeteilt, daß Juden, deren Pässe nach dem 1. Dezember 1939 ausgestellt seien, ohne weiteres nach Ungarn heimgeschafft werden könnten." Vor diesem Datum ausgestellte Papiere müßten erst überprüft werden. Eine abschließende Stellungnahme der türkischen Regierung steht noch aus. (...) Spanien hat sich zur Übernahme der spanischen Juden bereit erklärt und um sofortige Abschiebung gebeten. Die hiesige argentinische Botschaft hat gebeten, sofern argentinische Juden in Betracht kommen sollten, ihr die Personalien der Betreffenden unverzüglich bekannt zu geben. Sie werde sich dann mit Ihrer Regierung in Buenos Aires in Verbindung setzen, wolle eine solche Fühlungnahme jedoch, bevor nicht feststehe, ob überhaupt Argentinier betroffen würden, zur Vermeidung einer Beunruhigung unterlassen." |
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| 01. |
15. |
UdSSR Sowjetische Truppen befreien Berditschew (Ukraine). In der Stadt befinden sich nur noch 15 Juden; vor dem deutschen Einmarsch hatten dort 20.000 gelebt. |
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| 01. |
16. |
UdSSR Tutschin (Ukraine) wird von sowjetischen Truppen befreit. Nur etwa 20 Juden haben in der Gegend überlebt; vor dem deutschen Einmarsch hatten in der Stadt etwa 3.000 jüdische Menschen gelebt |
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| 01. |
22. |
Alliierte Landung in Anzio und Nettuno, 40 km südlich
von Rom. Der deutschen Wehrmacht gelingt es, den Brückenkopf
abzuriegeln und die Front bis zum Mai zu halten. |
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Jahr
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Tag |
Monat |
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| 1944 |
02. | Italien Errichtung des deutschen Konzentrationslagers San Sabba bei Triest. Von Triest gingen 22 Deportationszüge mit politischen Gefangenen und Juden, die im Gebiet Triest, Gorizia, Friuli, Fiume (Rijeka) und Istrien verhaftet worden waren, ab. Nach der Schließung des Lagers Fossoli Anfang August 1944 wurden auch die in Venedig und Padua festgenommenen Juden nach San Sabba gebracht. Errichtung des deutschen Konzentrationslagers San Sabba bei Triest. Von Triest gingen 22 Deportationszüge mit politischen Gefangenen und Juden, die im Gebiet Triest, Gorizia, Friuli, Fiume (Rijeka) und Istrien verhaftet worden waren, ab. Nach der Schließung des Lagers Fossoli Anfang August 1944 wurden auch die in Venedig und Padua festgenommenen Juden nach San Sabba gebracht. |
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| 01. |
02. | Niederlande Ein Transport mit 908 jüdischen Menschen aus dem Lager Westerbork geht in das KL Bergen-Belsen ab. |
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| 02. |
02. | Italien Aus Triest wird eine unbekannte Anzahl jüdischer Menschen nach Auschwitz eingeliefert. Vier Männer und eine Frau werden als Häftlinge registriert, die Anderen werden in den Gaskammern ermordet. |
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| 03. |
02. | Auschwitz 247 jüdische Häftlinge aus dem Nebenlager Neu-Dachs werden in den Gaskammern von Birkenau getötet. |
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| 05. |
02. | UdSSR Die sowjetische Armee, unterstützt von Partisanenkräften, befreit Rowno (Nordwestukraine). Von vor dem Krieg 25.000 jüdischen Menschen befinden sich nur noch einige Dutzende Überlebende in der Stadt. |
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| 06. |
02. | Frankreich Aus Drancy werden 1.214 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 49 Frauen und 166 Männer werden als Häftlinge übernommen, die anderen 999 Menschen werden in den Gaskammern getötet. 700 in Mailand und Verona verhaftete jüdische Menschen werden nach Auschwitz eingeliefert. 97 Männer und 31 Frauen werden in das Lager übernommen, die anderen 572 Menschen werden in den Gaskammern getötet. |
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| 10. |
02. | Niederland Aus Westerbork werden 1.015 jüdische Menschen, darunter 221 Kinder, nach Auschwitz eingeliefert. 142 Männer und 73 Frauen werden als Häftlinge registriert, die anderen 800 Menschen werden in den Gaskammern getötet. |
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| 12. |
02. | Frankreich/Auschwitz Ankunft eines Zuges mit 1.500 Juden aus Drancy in Auschwitz. Nach der "Selektion" werden 210 Männer und 61 Frauen in das Lager eingewiesen; die anderen 1.229 Menschen werden in den Gaskammern getötet. |
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| 15. |
02. | Niederlande Transport aus Westerbork mit 773 jüdischen Menschen nach Bergen-Belsen. |
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| 19. |
02. | Italien Die in mehreren italienischen Lagern internierten Juden aus Libyen wurden im Januar und Februar im Konzentrationslager Fossoli zusammengelegt. Am 19. Februar geht von dort ein Transport mit 146 Menschen zum Lager Bergen-Belsen ab. |
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21. |
02. | Generalgouvernement Aus dem KL Plaszów (bei Krakau) werden 260 jüdische Häftlinge nach Auschwitz überstellt. |
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| 22. |
02. | RK Ostland Aus dem Lager Narva (Estland) werden mehrere hundert Juden nach Auschwitz eingeliefert; die meisten werden in den Gaskammern getötet. |
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| 24. |
02. | 30 Zigeuner aus dem Reichsgebiet werden nach Auschwitz
eingeliefert und als Häftlinge übernommen. |
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| 25. |
02. | Aus Wien werden 41 Juden nach Auschwitz eingeliefert;
vier werden in das Lager eingewiesen, 37 in den Gaskammern getötet. Niederlande Ein Zug mit 811 Menschen aus dem Lager Westerbork geht nach Theresienstadt ab. Darunter sind 308 portugiesische Juden, von denen ein großer Teil erst Anfang Februar aus Amsterdam nach Westernbork geschafft worden war. |
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| 26. |
02. | Ostoberschlesien Aus Sosnowiec werden 64 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 10 Männer werden als Häftlinge übernommen, die anderen 54 in den Gaskammern ermordet. Italien Ankunft eines Zuges mit 650 jüdischen Menschen aus dem Lager Fossoli in Auschwitz. Nach der "Selektion" werden 95 Männer und 29 Frauen als Häftlinge registriert; die anderen 526 Menschen werden in den Gaskammern getötet. |
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| 29. |
02. | Auschwitz 163 zum Tode verurteilte polnische Häftlinge werden in einer Gaskammer getötet. |
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Jahr
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Tag |
Monat |
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| 1944 |
03. | März-April 1944 Griechenland Über 6.000 griechische Juden aus Athen und anderen Teilen des Festlands werden nach Auschwitz deportiert. Anschließend nehmen die Deutschen die Juden auf allen größeren Inseln fest und transportieren sie ab. 1.500 Menschen können mit Booten und Schiffen in die Türkei flüchten. |
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| 04. |
03. | Wartheland 750 Menschen werden aus dem Ghetto von Lodz abtransportiert. |
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| 05. |
03. | Niederlande/Auschwitz Ein Zug mit 732 Juden aus Westerbork kommt in Auschwitz an. 76 Frauen und 179 Männer werden in das Lager übernommen; die anderen 477 Menschen werden in den Gaskammern ermordet. An die jüdischen Häftlinge, die am 8. September 1943 aus dem Ghetto Theresienstadt nach Auschwitz eingeliefert worden waren und sich im "Familienlager" in Birkenau befinden, werden Postkarten ausgegeben. Man befiehlt ihnen, diese mit einem Datum zwischen dem 25. und 27. März zu versehen und ihren Verwandten zu schreiben, sie seien gesund und es gehe ihnen gut. Bei der Ankunft hatte dieser Transport 5.006 Menschen umfaßt; Anfang März 1944 sind nur noch etwa 3.800 am Leben. |
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| 07. |
03. | Ungarn Die USA lassen über ihre Botschaften in Bern und Lissabon der ungarischen Regierung eine Note übermitteln, die Ungarn mit Vergeltung droht, falls gegen die Juden vorgegangen würde. |
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| 08. |
03. | Auschwitz Die im September 1943 aus Theresienstadt nach Auschwitz überstellten, im "Familienlager" untergebrachten jüdischen Häftlinge werden in den Gaskammern ermordet - insgesamt 3.791 Menschen. |
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| 10. |
03. | Wartheland 850 Menschen werden aus dem Ghetto von Lodz abtransportiert. Die Deportationen gingen in die Zwangsarbeitslager der HASAG-Werke in Czestochowa und Charzysko-Kamienna. Frankreich Ankunft eines Transports mit 1.501 Juden aus dem französischen Lager Drancy. 80 Frauen und 110 Männer werden in das Lager eingewiesen; mehr als 1.300 Menschen werden ermordet. Aus Wien geht ein Transport mit etwa 80 jüdischen Menschen nach Theresienstadt ab. |
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| 15. |
03. | Niederlande Ein Zug mit 210 jüdischen Menschen aus Westerbork geht zum KL Bergen-Belsen ab. |
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| 19. |
03. | Ungarn In den Morgenstunden beginnt die Besetzung durch deutsche Truppen. Zahlreiche Vertreter der Oppositionsparteien und des konservativen Adels, Industrie- und Finanzkapitalisten, sowie jüdische Anwälte und Ärzte werden schlagartig festgenommen. |
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| 20. |
03. | Sowjetische
Streitkräfte befreien Winniza (Westukraine) und Mogiljow-Podolski
(Transnistrien). |
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| 22. |
03. | Auschwitz/USA Die "Los Angeles Times" berichtet, unter Bezug auf das Informationsministerium der polnischen Exilregierung, daß in Auschwitz mehr als 500.000 Menschen, hauptsächlich Juden, getötet worden seien. Innerhalb des Lagers gebe es drei Krematorien zur Beseitigung von täglich 10.000 Leichen. Auch die Existenz der Gaskammern wird in dem Artikel erwähnt. |
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24. |
03. | USA In einer Pressekonferenz spricht Präsident Roosevelt über den systematischen Mord an den Juden Europas und bekräftigt die Entschlossenheit der USA, keinen der Beteiligten an diesen grausamen Verbrechen straffrei ausgehen zu lassen. Er sagt außerdem: "Hunderttausende von Juden, die, obwohl verfolgt, in Ungarn und auf dem Balkan zumindest vor dem Tode sicher waren, sind nun, da Hitlers Truppen über diese Länder herfallen, von Vernichtung bedroht. Es wäre eine große Tragödie, wenn diese unschuldigen Menschen, die bereits zehn Jahre des Wütens Hitlers überlebt haben, gerade am Vorabend des Triumphes über die Barbarei (...) umkommen würden." |
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| 25. |
03. | Niederlande Ankunft eines Deportationszugs mit 599 Menschen aus Westerbork in Auschwitz. 304 Männer und 56 Frauen werden in das Lager übernommen, die anderen 239 Menschen werden in die Gaskammern geschickt. Niederlande: Mit einem Transport aus Den Haag werden 184 Juden nach Auschwitz eingeliefert. Sie waren von Niederländern versteckt und erst kürzlich aufgrund von Denunziationen verhaftet worden. Sie erhalten, da man Direktiven des RSHA abwarten will, keine Häftlingsnummern. Am 3. April werden sie in den Gaskammern getötet. |
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| 27. |
03. | RK Ostland Etwa 1.800 Menschen aus dem Konzentrationslager Kauen (Kowno, Litauen) werden von den Deutschen ermordet. Es sind in erster Linie Kinder und alte Menschen. |
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| 28. |
03. | Rumänien Sowjetische Truppen befreien das rumänische Konzentrationslager Domanewka in Transnistrien. Etwa 500 Juden, meistens Vertriebene aus Rumänien, sind noch am Leben. |
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| 29. |
03. | UdSSR Sowjetische Truppen befreien Kolomyja (Westukraine). Nur einige Dutzend Juden haben in Verstecken und in Wäldern der Umgebung überlebt. Vor dem deutschen Einmarsch hatten in Kolomyja etwa 15.000 ansässige Juden und mehrere tausend jüdische Flüchtlinge aus Polen gelebt. |
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| 30. |
03. | Frankreich/Auschwitz Aus dem Lager Drancy werden 1.000 jüdische Menschen nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 148 Frauen und 380 Männer als Häftlinge übernommen, die anderen 472 Menschen werden in den Gaskammern getötet. |
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Jahr
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Tag |
Monat |
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| 1944 |
04. | März-April 1944 Griechenland Über 6.000 griechische Juden aus Athen und anderen Teilen des Festlands werden nach Auschwitz deportiert. Anschließend nehmen die Deutschen die Juden auf allen größeren Inseln fest und transportieren sie ab. 1.500 Menschen können mit Booten und Schiffen in die Türkei flüchten. |
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| 04. | April 1944 Frankreich In die Deportationen werden nun auch jüdische Menschen einbezogen, die nach dem Juli 1940 eine "Mischehe" geschlossen hatten. |
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| 02. |
04. | Griechenland/Auschwitz Ein Transport nach Auschwitz geht aus Athen ab. Er besteht zunächst aus 1.300 in Athen Festgenommenen sowie weiteren jüdischen Menschen aus Orten in Süd- und Mittelgriechenland. Unterwegs werden weitere Gruppen angeschlossen, so in Larissa über 2.000 Menschen aus thessalischen Städten und in Saloniki mehrere hundert Menschen. Insgesamt umfaßt der Deportationszug schließlich 80 Waggons, in denen mehr als 5.000 Menschen zusammengepfercht sind. In Wien wurden mehrere Waggons abgetrennt. Über 150 Juden mit spanischer Staatsbürgerschaft wurden ins Lager Bergen-Belsen gebracht, wo sie am 14. April ankamen und als potentielle "Austauschjuden" den Krieg überlebten. |
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| 04. |
04. | Italien/Auschwitz Aus Triest werden 132 jüdische Menschen nach Auschwitz eingeliefert, von denen 29 als Häftlinge übernommen werden. Die anderen 103 Menschen werden in den Gaskammern getötet. Aus einem weiteren Transport aus Triest und Istrien werden 53 jüdische Frauen ins Lager eingewiesen. |
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| 05. |
04. | Niederlande Transporte aus dem Lager Westerbork mit 101 jüdischen Menschen nach Bergen-Belsen, mit 289 Menschen nach Theresienstadt und mit 240 Menschen nach Auschwitz. Auschwitz Der Chef des SS-Wirtschaftsamts (WVHA), Pohl, legt Himmler in Beantwortung einer Anfrage über die Sicherungsmaßnahmen für das KL Auschwitz einen Bericht vor. Darin gibt er die Zahl der Gefangenen mit 46.000 Männern und 21.000 Frauen, insgesamt 67.000, an. Was die Frage der Gefährdung Oberschlesiens durch einen etwaigen Aufstand oder einen Ausbruch angehe, so müsse man praktisch - da sich 15.000 Häftlinge in den räumlich weit voneinander entfernt liegenden Nebenlagern befänden und 18.000 Häftlinge krank oder invalide seien - mit einer Zahl von 34.000 Häftlingen rechnen. Diese könnten für Auschwitz im Falle eines Aufstandes dann eine Gefährdung bedeuten, wenn die Sicherungsmaßnahmen ungenügend seien. Zur Bewachung seien 2.300 SS-Angehörige vorhanden, außerdem 650 Mann Wachmannschaften für die Außenlager. Zusätzlich werde ab Mitte des Monats eine 130 Mann starke Polizeikompanie eingesetzt. Im Fall eines Aufstandes würde als weitere Sicherung von der Wehrmacht ein äußerer Ring gebildet. In diesen Ring wären auch das Nebenlager Monowitz und das gesamte Werksgelände der IG Farbenwerke einbezogen. Außerdem stünden die in Auschwitz liegenden Luftwaffeneinheiten in Stärke von 1.000 Mann zur Verfügung. |
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| 07. |
04. | Niederlande/Auschwitz Aus Westerbork werden 240 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 67 Frauen und 52 Männer werden als Häftlinge registriert, die anderen 111 Menschen werden in den Gaskammern getötet. Belgien Ankunft eines Transport mit 625 jüdischen Menschen aus Malines in Auschwitz. 146 Frauen und 206 Männer werden in das Lager übernommen; 273 Menschen werden in den Gaskammern getötet. |
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| 09. |
04. | Generalgouvernement/Auschwitz Der erste von drei Zügen aus dem KL Majdanek bei Lublin, das vor der anrückenden sowjetischen Armee evakuiert wird, kommt in Auschwitz an. Dieser Transport bestand bei der Abfahrt aus 2.000 Kranken, von denen 99 während der Fahrt starben und 20 von SS-Männern erschossen wurden. Er wurde zunächst zum KL Sachsenhausen gelenkt, dort aber wegen Überfüllung nicht aufgenommen. In Auschwitz wurden die Menschen im Quarantänelager B II a untergebracht. Da der Platz nicht ausreichte, mußten viele auf der Erde liegen. 86 von ihnen starben am folgenden Tag. |
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| 10. |
04. | Italien/Auschwitz 935 in Mantova und Verona verhaftete italienische Juden werden nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 154 Männer und 80 Frauen als Häftlinge registriert; die anderen 692 Menschen werden in den Gaskammern getötet. Aus einem weiteren Transport (nicht eindeutig ermittelter Herkunft) werden 151 Männer als Häftlinge in das Lager übernommen, die anderen in den Gaskammern ermordet. |
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| 10. |
04. | Befreiung
Odessas am
Schwarzen Meer durch die sowjetische Armee. Vor dem deutschen Überfall
hatten in Odessa etwa 180.000 jüdische Menschen gelebt, mehr als in
irgendeiner anderen Stadt der UdSSR. Etwa 100.000 von ihnen wurden von
den Deutschen ermordet; mehrere zehntausend hatten rechtzeitig die
Stadt verlassen können. Nur einige tausend jüdische Menschen überlebten
den Krieg in Odessa und seiner Umgebung. |
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| 11. |
04. | Griechenland/Auschwitz Aus Athen werden etwa 2.500 Juden nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 328 Frauen und 320 Männer als Häftlinge registriert. Etwa 1.850 Menschen werden in den Gaskammern getötet. Aus einem weiteren Transport (nicht genau festgestellter Herkunft) werden 308 Männer als Häftlinge registriert, die Anderen werden in den Gaskammern getötet. |
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14. |
04. | Generalgouvernement/Auschwitz Aus dem KL Majdanek bei Lublin werden 1.239 Häftlinge nach Auschwitz überstellt. Ungarn Telegramm Veesenmayers an Ribbentrop: Ministerpräsident Sztójay habe versprochen, daß dem Reich bis Ende April mindestens 50.000 arbeitsfähige Juden zur Verfügung gestellt würden; weitere 50.000 im Mai. Außerdem habe Sztójay zugesagt, die Personalstärke der in Ungarn eingesetzten jüdischen Arbeitsbataillone auf 100.000 - 150.000 zu erhöhen. |
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| 15. |
04. | Auschwitz 884 männliche und 473 weibliche Zigeuner aus dem KL Auschwitz werden in die Konzentrationslager Buchenwald und Ravensbrück verlegt. Nach einer "Selektion" in Birkenau werden 184 Häftlinge in den Gaskammern getötet. Generalgouvernement Aus dem KL Majdanek kommt ein Transport mit 988 Frauen und Kindern in Auschwitz an, die in Birkenau untergebracht werden. |
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| 16. |
04. | Generalgouvernement/Auschwitz Aus dem KL Majdanek werden 299 jüdische Frauen und zwei Säuglinge nach Auschwitz eingeliefert. Zwei Tage später werden sie in den Gaskammern ermordet. Frankreich Ankunft eines Deportationszugs mit 1.500 jüdischen Menschen aus Drancy in Auschwitz. 223 Frauen und 165 Männer werden in das Lager übernommen; über 1.100 Menschen werden in den Gaskammern getötet. RK Ukraine Aus Brest-Litowsk werden 852 bereits früher aus Preußen und Masuren deportierte Zigeuner - 445 Frauen und Mädchen, 407 Männer und Jungen - nach Auschwitz überstellt und als Häftlinge registriert. Albanien Der Militärbefehlhaber in Serbien meldet, daß die SS-Division "Skanderbeg" 300 Juden in Pristina (im an Albanien angegliederten Kosovo) verhaftet hat. |
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| 28. |
04. | Ungarn Die Beschäftigung von Juden im privaten Wirtschaftssektor wird verboten. |
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| 29. |
04. | Auschwitz Aus Zwangsarbeitslagern in Schlesien werden rund 550 jüdische Häftlinge nach Auschwitz eingeliefert. Die Kranken und "Arbeitsunfähigen" werden in den Gaskammern getötet, die anderen wahrscheinlich in das Nebenlager Gleiwitz I geschickt. |
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Jahr
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Tag |
Monat |
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| 1944 |
01. |
05. | Frankreich/Auschwitz Ankunft eines Zuges mit 1.004 jüdischen Menschen aus dem Lager Drancy in Auschwitz. Nur 91 Frauen und 48 Männer werden als Häftlinge übernommen; die anderen 865 Menschen werden in den Gaskammern ermordet |
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| 02. |
05. | Ungarn/Auschwitz Aus zwei ungarischen Transporten, von denen der erste, aus dem Lager Kistarcsa, am 29. April in Budapest abgeschickt wurde und ungefähr 1.800 Juden - "arbeitsfähige" Männer und Frauen im Alter zwischen 16 und 50 Jahren - umfaßt hat, und der zweite am 30. April in Topoly abging und 2.000 "arbeitsfähige" Menschen zählte, werden nach der "Selektion" in Auschwitz 616 Frauen und 486 Männer als Häftlinge übernommen. Die anderen 2.698 Menschen werden in den Gaskammern ermordet. |
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| 03. |
05. | Ungarn Die "Konzentration" der Juden Nordsiebenbürgens beginnt. Generalgouvernement BBC meldet, die Deutschen hätten in Krakau vom Oktober 1943 bis Februar 1944 über 1.000 Polen hingerichtet, weil sie Juden aufgenommen hatten. |
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| 04. |
05. | Ungarn Telegramm Veesenmayers an das Auswärtige Amt. "Ghettoisierungsarbeiten im Karpatenraum/Zone I in diesen Tagen abgeschlossen. In 10 Lagern und Ghettos sind rund 200.000 Juden erfaßt. In Siebenbürgen/Zone II ist heute mit der Konzentrierung der in diesem Gebiet lebenden rund 110.000 Juden begonnen worden. Mit Abtransport der 310.000 Juden aus Zone I und II nach Deutschland soll Mitte Mai begonnen werden, und zwar sind täglich vier Transporte mit je 3.000 Juden vorgesehen." |
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| 06. |
05. | Auschwitz Aus dem Reichsgebiet werden 73 Zigeunerinnen und Zigeuner, darunter viele Kinder, nach Auschwitz eingeliefert. |
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| 07. |
05. | RK Ostland/Auschwitz Aus Minsk (Weißrußland) werden 281 männliche und 111 weibliche Häftlinge (vermutlich während der "Bandenbekämpfung" Festgenommene) nach Auschwitz überstellt. |
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| 13. |
05. | Auschwitz Aus dem Nebenlager Blechhammer werden jüdische Häftlinge nach Auschwitz überstellt. 72 Männer werden in das Lager übernommen, die anderen in den Gaskammern getötet. |
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| 14. |
05. | Generalgouvernement/Auschwitz Aus dem KL Plaszów bei Krakau werden jüdische Häftlinge - Kranke, Kinder und Alte - nach Auschwitz eingeliefert und in den Gaskammern ermordet. |
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| 15. |
05. | Ungarn Beginn der Massendeportation der ungarischen Juden. Zielort ist fast ausschließlich Auschwitz. Bis zur Unterbrechung am 8. Juli werden annähernd 480.000 Menschen aus Ungarn abtransportiert. Auschwitz Auf der "Versuchsstation" von Prof. Clauberg im KL Auschwitz I sind 400 weibliche Häftlinge für Sterilisations- und andere Experimente untergebracht. Die Lagerkommandantur beschließt, am nächsten Tag die Bewohner des Zigeuner-Familienlagers in Birkenau zu ermorden. In dem Lager sind etwa 6.000 Männer, Frauen und Kinder untergebracht. Der erste Versuch scheitert am 16. Mai am Widerstand der vorgewarnten Häftlinge. |
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| 16. |
05. | Italien Ein Transport mit 167 Juden, darunter 145 aus Libyen, geht aus Fossoli nach Bergen-Belsen ab, wo er am 20. Mai ankommt. Sie werden am 20. November in das Lager Biberach verlegt, wo sie zusammen mit etwa 1.500 nicht-jüdischen Häftlingen britischer und amerikanischer Herkunft unter den Schutz des Internationalen Roten Kreuzes gestellt werden. Ostoberschlesien Aus Sosnowiec werden jüdische Häftlinge nach Auschwitz eingeliefert. Nur drei Männer und 14 Frauen werden in das Lager übernommen, die anderen Menschen werden in den Gaskammern ermordet. Ungarn/Auschwitz Drei Güterzüge mit Juden aus Ungarn kommen in Auschwitz an. Ein Zug besteht aus 40 bis 50 Güterwaggons; in jedem Waggon sind etwa 100 Menschen zusammengepfercht. Nach der "Selektion" werden die meisten der Jungen und Gesunden, ohne daß sie in die Lagerregister aufgenommen werden, als sog. Depothäftlinge im Lager untergebracht. (Sie werden später teils in andere Lager verlegt, teils doch noch ermordet.) Die anderen Menschen werden unmittelbar in die Gaskammern getrieben. In den ersten vier Tagen werden mehr als 16.000 Menschen ermordet. Zwillingsgeschwister und einzelne Zwillinge werden zu Versuchszwecken aus den Transporten herausgesucht. |
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17. |
05. | Protektorat/Auschwitz Aus dem Ghetto Theresienstadt werden 2.447 jüdische Menschen nach Auschwitz eingeliefert und gleichfalls, wie die am Vortag Angekommenen, im sog. Familienlager untergebracht. |
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| 19. |
05. | Protektorat/Auschwitz Innerhalb weniger Tage kommt zum dritten Mal ein Deportationszug aus dem Ghetto Theresienstadt in Auschwitz an. 2.499 Menschen - 1.437 Frauen und Mädchen, 1.062 Männer und Jungen - werden im Theresienstadt-Familienlager untergebracht. Niederlande Ein Transport mit 238 jüdischen Menschen aus Westerbork geht nach Bergen-Belsen ab. Die größte Gruppe sind 213 Diamantenarbeiter und -Händler mit ihren Familien. |
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| 21. |
05. | Belgien/Auschwitz Ankunft eines Transports aus Malines mit 507 jüdischen Menschen in Auschwitz. Höchstwahrscheinlich wurden diesem Transport unterwegs ungefähr weitere Menschen angeschlossen, denn nach der "Selektion" in Auschwitz werden 300 Männer als Häftlinge registriert, mehr als aus Malines überstellt worden waren. Außerdem werden 100 Frauen in das Lager übernommen. Etwa 300 Menschen werden in den Gaskammern ermordet. Niederlande Aus dem Lager Westerbork werden 453 jüdische Menschen nach Auschwitz eingeliefert. 100 Frauen und 250 Männer werden als Häftlinge registriert; die Anderen werden in den Gaskammern getötet. Niederlande 246 niederländische, deutsche und staatenlose Zigeunerinnen und Zigeuner aus dem Lager Vught werden nach Auschwitz eingeliefert. |
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| 23. |
05. | Frankreich/Auschwitz Ankunft eines Deportationszugs mit 1.200 Menschen aus dem Lager Drancy in Auschwitz. 247 Frauen und 221 Männer werden in das Lager eingewiesen; die anderen 732 Menschen werden in den Gaskammern getötet. Italien Aus einem Transport werden 186 Männer und 70 Frauen als Häftlinge registriert, die Anderen werden in den Gaskammern getötet. |
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| 24. |
05. | Auschwitz Aus dem KL Auschwitz werden 82 Zigeuner in das KL Flossenbürg und 144 Zigeunerinnen in das KL Ravensbrück überstellt. Alle sind zwischen 17 und 25 Jahren. RK Ostland 490 Gefangene (vermutlich während der Anti-Partisanen-Aktionen von den Deutschen festgenommene Zivilisten) werden aus Minsk nach Auschwitz überstellt. Palästina Die Abgesandten der palästinensischen Zionisten kehren nach ihren Gesprächen mit Brand und Grosz in Istanbul nach Palästina zurück und erstatten Bericht. Moshe Shertok, der Leiter der politischen Abteilung der Jewish Agency, und Ben Gurion setzen sich im Führungsgremium der Jewish Agency dafür ein, die britische Mandatsverwaltung offiziell von allem zu unterrichten, da Verhandlungen - wenn überhaupt - ohnehin von der britischen und amerikanischen Regierung geführt werden müßten. |
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| 25. |
05. | Ungarn Von Thadden, Auswärtiges Amts (Abt. II Inland), aus Budapest an Wagner, ebenfalls AA. Bis zum 24. Mai wurden 116.000 Juden abtransportiert. Weitere rund 200.000 sind schon "konzentriert" worden und sollen demnächst gleichfalls deportiert werden. "Insgesamt glaubt man rund 1.000.000 Juden (evtl. sogar etwas mehr) zu erfassen, von denen etwa 1/3 arbeitsfähig sein dürfte und von Sauckel, der OT (Organisation Todt) usw. in Oberschlesien in Empfang genommen wird. Lediglich etwa 80.000 arbeitsfähige Juden sollen unter Bewachung der Honved (der ungarischen Armee) in Ungarn zurückbleiben, um in der ungarischen Rüstungsindustrie beschäftigt zu werden. Die gesamte Aktion soll etwa Ende Juli abgeschlossen sein (einschließlich Abtransport)." |
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| 30. |
05. | Ungarn Juden wird der Besuch von Hotels, Restaurants und Vergnügungsstätten verboten. Sie werden aus der Druckbranche verbannt. Jüdische Geschäfts- und Handelsunternehmen werden geschlossen. |
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Jahr
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Tag |
Monat |
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| 1944 |
02. |
06. | 02.06.1944 Frankreich/Auschwitz Ankunft eines Deportationszugs aus dem Lager Drancy mit 1.000 Menschen in Auschwitz. Nach der "Selektion" werden 239 Männer und 134 Frauen als Häftlinge übernommen, die anderen 627 Menschen werden in den Gaskammern getötet. |
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| 03. |
06. | Italien/Auschwitz Ein Zug mit Juden aus Italien, u.a. aus Triest, kommt in Auschwitz an. Alle Frauen und 25 Männer werden in die Gaskammern geschickt. |
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| 06. |
06. | Niederlande/Auschwitz Aus dem KL Herzogenbusch/Vught werden 496 jüdische Häftlinge - 397 Frauen und 99 Männer - nach Auschwitz eingeliefert. Es handelt sich insbesondere um Menschen aus dem "Philips-Kommando", zum Teil qualifizierte Mitarbeiter des Elektrokonzerns (der in Vught eine Reihe von Werkstätten unterhielt), die zusammen mit ihren Angehörigen bis dahin einen relativ "privilegierten" Status gehabt hatten. |
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| 09. |
06. | Griechenland 1.795 der rund 2.000 Juden Korfus werden festgenommen und in die Hauptstadt der Insel gebracht. Von dort werden sie zusammen mit den letzten Juden aus dem KL Chaidari - die bei mehreren Razzien im Großraum Athen festgenommen wurden - nach Auschwitz abtransportiert. |
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| 14. |
06. | Brand
wird von den britischen Behörden aus Aleppo (Syrien) nach Kairo
gebracht. Shertok, der am 11. Juni mit Brand in Aleppo sprechen durfte, leitet nach seiner Rückkehr nach Palästina eine Sondersitzung der Leitung der Jewish Agency. Es überwiegt die Ansicht, Shertok solle nach London reisen, um sich dafür einzusetzen, daß irgendwelche offiziell neutrale, tatsächlich aber pro-alliierte Organisationen auf neutralem Boden mit den Deutschen über das "Eichmann-Angebot" verhandeln. (Bauer, Freikauf, S. 290) Ungarn Aufgrund eines "Angebots" von Eichmann, 30.000 ungarische Juden in Österreich "auf Eis zu legen", kommt gegen zugesagte Zahlung von fünf Millionen Schweizer Franken ein Abkommen zwischen Eichmann und Vertretern der Budapester Juden zustande. |
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| 15. |
06. | Ungarn Telegramm Veesenmayers an Ribbentrop. Es wurden bisher 340.000 Juden aus Ungarn deportiert. Diese Zahl werde bis Ende Juli verdoppelt werden und werde am Ende bei 900.000 liegen. |
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| 17. |
06. | Ungarn Beginn der "Konzentration" der Budapester Juden in gekennzeichneten Häusern, den Gelber-Stern-Häusern. |
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| 20. |
06. | Verfügung des OKH Die Beschäftigung jüdischer Mischlinge, auch zweiten Grades, als Gefolgschaftsmitglieder (Arbeiter und Angestellte) des Heeres ist nicht zulässig; dies gilt auch für Arbeitskräfte, die auf Grund eines privatrechtlichen oder öffentlichrechtlichen Beschäftigungsverhältnisses beim Heer tätig sind. |
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| 23. |
06. | - 14.07.1944 Wartheland Aus dem Ghetto von Lodz werden 7.200 Menschen in das Vernichtungslager Chelmno/Kulmhof abtransportiert und dort ermordet. |
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| 27. |
06. | Ungarn Sitzung des Ministerrats. Arnothy-Jungerth vom Außenministerium berichtet über neue amerikanische Warnungen und über das Angebot des schwedischen Roten Kreuzes für 3-400 Juden (mit Verwandten oder geschäftlichen Beziehungen in Schweden), über die Bitte der Schweiz, 7.000 Juden nach Palästina auswandern zu lassen, und über das Angebot des amerikanischen War Refugee Board, den Juden in den Ghettos und Lagern zu helfen. Ungarn/Großbritannien Der "Manchester Guardian" berichtet unter der Überschrift "Massacre begins", daß die Deutschen schon 100.000 ungarische Juden ermordet hätten. |
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28. | 06. | - 30.06.1944 RK Ostland Beim Herannahen der sowjetischen Armee erschießen die Deutschen im Lager Maly Trostenez nahe Minsk 6.500 Menschen aus Minsker Lagern und Gefängnissen. Insgesamt wurden in Maly Trostenez etwa 65.000 Juden aus Deutschland, Österreich, dem Protektorat Böhmen-Mähren, Luxemburg und den Niederlanden sowie aus dem Ghetto von Minsk ermordet. Am 3. Juli 1944 erreichten sowjetische Truppen das Gebiet das Lagers. |
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| 30. |
06. | Ungarn Der sogenannte Musterzug mit annähernd 1.700 Menschen fährt aus Budapest ab. Er kommt am 8. Juli im Lager Bergen-Belsen an; die Insassen werden in einem "Bevorzugtenlager" mit relativ besserer Behandlung untergebracht. Der "Musterzug" war ein Einfall Eichmanns im Rahmen des vorgeschlagenen Tauschgeschäfts Juden gegen LKWs. Damit sollte die Ernsthaftigkeit des deutschen Vorschlags demonstriert werden. Eichmann hatte Reszö Kasztner, einem führenden Vertreter der Budapester Juden, gestattet, die Insassen dieses Zuges - denen Ausreise ins neutrale Ausland versprochen wurde - selbst zusammenzustellen. So fuhren viele Angehörige und Freunde Kasztners mit diesem Zug - und konnten später tatsächlich Deutschland verlassen. König Gustav V von Schweden richtet einen Appell zugunsten der Juden an Horthy. Veesenmayer teilt dem Auswärtigen Amt mit, daß bisher insgesamt 381.661 Menschen aus Ungarn abtransportiert wurden. Der Beginn der Deportationen aus Budapest mußte wegen der Einwände Horthys um zehn Tage verschoben werden. Griechenland/Auschwitz Ein Deportationszug mit 2.044 Menschen aus Athen und Korfu kommt in Auschwitz an. 175 Frauen und 446 Männer werden als Häftlinge übernommen. 1.423 Menschen werden in den Gaskammern getötet. Italien Aus dem Lager Fossoli werden annähernd 1.000 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 180 Männer und 51 Frauen werden als Häftlinge registriert; die anderen Menschen werden in den Gaskammern getötet. ( |
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| 06. |
06. | Invasionsbeginn
in der Normandie. |
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| 26. |
06. | UdSSR Sowjetische Truppen befreien Witebsk (Weißrußland). In der Stadt, wo vor dem Krieg 50.000 Juden lebten, gibt es keine jüdischen Überlebenden mehr. |
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| 28. |
06. | Mogiljow
(Weißrußland) wird von
sowjetischen Truppen befreit. In der Stadt, in der vor dem Krieg mehr
als 16.000 Juden gelebt hatten, gibt es keine jüdischen Überlebenden
mehr. |
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Jahr
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Tag |
Monat |
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| 1944 |
01. |
07. | Ungarn Während der letzten Juni-Tage und am 1. Juli werden in Budapest Tausende von Gendarmen zusammengezogen - angeblich zum Schutz eines am 2. Juli stattfindenden Staatsakts, tatsächlich aber zur Durchführung eines Putsches der extremen Rechten. Mit den Deutschen ist verabredet, daß ab 10. Juli wieder Deportationszüge fahren sollen. |
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| 02. |
07. | - 03.07.1944 RK Ostland Beim Näherkommen der sowjetischen Streitkräfte ermorden die Deutschen die jüdischen Zwangsarbeiter in den Lagern bei Wilna (Litauen); 150-200 Menschen können rechtzeitig flüchten. Am 13. Juli wird Wilna befreit. In der Stadt, in der vor dem deutschen Überfall 75.000 Juden gelebt hatten, sammeln sich 2.-3.000 jüdische Überlebende aus Verstecken und Wäldern. |
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| 02. |
07. | 07.- 11.07.1944 Auschwitz Auflösung des zweiten "Familienlagers" in Auschwitz, in dem Deportierte aus Theresienstadt zu Täuschungs- und Propagandazwecken unter relativ etwas besseren Bedingungen untergebracht waren. Mehr als 3.000 Menschen werden in den Gaskammern getötet, 3.000 andere werden in verschiedene Arbeitslager geschickt. Insgesamt lebten zu diesem Zeitpunkt noch etwa 10.000 Menschen in dem Lager - 3.256 aus den Transporten vom Dezember 1943, die übrigen aus Transporten vom Mai 1944. |
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| 02. |
07. | - 11.07.1944 Auschwitz Auflösung des zweiten "Familienlagers" in Auschwitz, in dem Deportierte aus Theresienstadt zu Täuschungs- und Propagandazwecken unter relativ etwas besseren Bedingungen untergebracht waren. Mehr als 3.000 Menschen werden in den Gaskammern getötet, 3.000 andere werden in verschiedene Arbeitslager geschickt. Insgesamt lebten zu diesem Zeitpunkt noch etwa 10.000 Menschen in dem Lager - 3.256 aus den Transporten vom Dezember 1943, die übrigen aus Transporten vom Mai 1944. |
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| 03. | 07. | Großbritannien/Auschwitz BBC meldet, daß 400.000 Juden aus Ungarn nach Deutschland deportiert und in den Gaskammern getötet worden seien; es bestehe die Befürchtung, daß die übrigen 350.000 ungarischen Juden das gleiche Schicksal erwarte. |
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| 03. | 07. | UdSSR Die sowjetischen Streitkräfte befreien Minsk, die Hauptstadt Weißrußlands. In der Stadt, wo vor dem deutschen Überfall 80.000 Juden gelebt hatten, werden nur noch zehn jüdische Überlebende gefunden. |
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| 04. | 07. | Frankreich/Auschwitz Aus dem Lager Drancy werden 1.100 jüdische Menschen nach Auschwitz eingeliefert. 223 Frauen und 398 Männer werden als Häftlinge übernommen; die anderen 479 Menschen werden in den Gaskammern getötet. |
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| 05. | 07. | Ungarn Das Auswärtige Amt übermittelt dem RSHA den Text eines aufgefangenen Telegramms der britischen Botschaft in Bern nach London. Fast die Hälfte von insgesamt 800.000 Juden in Ungarn seien schon deportiert worden. Die meisten der Transporte seien nach Auschwitz geschickt worden, wo im Laufe der letzten zwei Jahre über 1.500.000 Juden aus allen Teilen Europas getötet worden seien. |
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| 07. | 07. | Auschwitz Aus dem Theresienstadt-Familienlager werden 1.000 jüdische Frauen zum Arbeitseinsatz in das KL Sachsenhausen überstellt. |
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| 08. |
07. | Nach Angaben des SD wurden bisher 422.911 ungarische
Juden deportiert. (Braham, Destruction II, Nr. 287) RK Ostland Angesichts des Näherkommens der sowjetischen Streitkräfte "liquidieren" die Deutschen das Ghetto von Kowno/Kaunas (Litauen). Etwa 4.000 Menschen werden in Konzentrationslager auf Reichsgebiet verlegt. 2.000 andere werden bei der Menschenjagd der SS in Verstecken aufgespürt und ermordet. Als sowjetische Truppen Kowno am 1. August befreien, treffen sie nur noch 90 jüdische Überlebende, von früher 30.000 jüdischen Einwohnern der Stadt, an. |
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| |
10. |
07. | Auschwitz 3.000 jüdische Frauen und Kinder aus dem Theresienstadt-Familienlager in Birkenau werden in den Gaskammern ermordet. |
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| 11. |
07. | Ungarn/Auschwitz Die letzten zwei Deportationszüge aus Ungarn kommen in Auschwitz an. Die noch am Leben gebliebenen etwa 4.000 jüdischen Menschen aus dem Theresienstadt-Familienlager werden in den Gaskammern getötet. |
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| 12. |
07. | Auschwitz Im KL Auschwitz befinden sich insgesamt, einschließlich der Nebenlager, 92.208 Gefangene. Ungarn Sitzung des Ministerrats. Sztójay behauptet, die geplanten nächsten Deportationen sollten "humaner" verlaufen; jeder Deportierte solle im Zug einen Sitzplatz erhalten. Er habe Veesenmayer dringend aufgefordert, die Behauptungen zu dementieren, daß die deportierten Juden vergast und verbrannt würden. |
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| 13. |
07. | UdSSR Befreiung der litauischen Hauptstadt Wilna durch die sowjetische Armee. Von 57.000 Juden zur Zeit des deutschen Einmarsches haben nur 2.-3.000 überlebt, ein Drittel davon in den Wäldern, die übrigen in verschiedenen Lagern, durch falsche Dokumente u.a. |
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| 14. |
07. | Auschwitz Ungefähr 2.000 jüdische Frauen aus dem Theresienstadt-Familienlager werden in das KL Stutthof und nach Hamburg überstellt. |
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| 14. |
07. | UdSSR Pinsk (Weißrußland) wird von sowjetischen Truppen befreit. In der Stadt, wo vor dem Krieg 30.000 Juden lebten, gibt es keine jüdischen Überlebenden mehr. Grodno (Weißrußland) wird von sowjetischen Truppen befreit. Etwa 200 Juden, einschließlich zurückkehrender Flüchtlinge, sind noch am Leben. Vor dem Krieg hatte die Stadt rund 25.000 jüdische Einwohner. |
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| 15. |
07. | RK Ostland Wegen des Näherkommens der sowjetischen Armee werden die überlebenden Juden aus dem Konzentrationslager Schaulen/Siauliai (Litauen) nach Deutschland verlegt, überwiegend ins Lager Stutthof. Die meisten von ihnen kamen ums Leben; nur etwa 500 Juden aus Siauliai/Schaulen, weniger als ein Zehntel der Vorkriegsbevölkerung, erlebten die Befreiung. |
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| 19. |
07. | Ungarn Eichmann läßt als Machtprobe gegen Horthys erklärten Willen 1.450 jüdische Häftlinge aus dem Internierungslager von Kistarcsa abtransportieren. Ostoberschlesien/Auschwitz Aus einem Sammeltransport aus Sosnowiec und Bedzin/Bendsburg werden 34 jüdische Männer und sieben Frauen als Häftlinge registriert; die Anderen, darunter 276 Männer, werden in den Gaskammern getötet. |
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| 23. |
07. | Generalgouvernement Angesichts des Näherkommens der sowjetischen Armee evakuieren die Deutschen die letzte Gruppe von jüdischen Gefangenen aus dem KL Lublin Auschwitz Aus dem Lager Ludwigsdorf (ein Nebenlager des schlesischen KL Groß Rosen) werden etwa 450 jüdische Menschen nach Auschwitz eingeliefert. 85 Männer werden als Häftlinge registriert, die anderen 370 in den Gaskammern getötet. |
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| 27. |
07. | UdSSR Daugavpils/Dwinsk (Lettland) wird von sowjetischen Truppen befreit. Etwa 20 Juden haben in Verstecken überlebt. Vor dem Krieg hatten dort mehr als 11.000 jüdische Menschen gelebt. |
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| 28. |
07. | UdSSR Die sowjetische Armee befreit Brest-Litowsk (Ukraine). In der Stadt, in der vor dem deutschen Überfall mehr als 22.000 Juden lebten, werden nur noch zehn jüdische Überlebende gefunden. |
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| 30. |
07. | Generalgouvernement/Auschwitz Aus einem Transport mit jüdischen Gefangenen aus den Arbeitslagern im Distrikt Radom werden 1.298 Männer und 409 Frauen in das Lager Auschwitz eingewiesen; die anderen Menschen werden in den Gaskammern getötet. Wartheland Im Ghetto von Lodz, dem einzigen von den Deutschen noch nicht "liquidierten" Ghetto, leben noch immer fast 70.000 Menschen. |
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| 31. |
07. | Generalgouvernement/Auschwitz Ein Transport mit etwa 3.000 Juden aus Tarnów (Südpolen) kommt in Auschwitz an. Nach Zeugenaussagen waren die meisten Menschen in dem Zug bereits während der Fahrt umgekommen. Ankunft eines Transports aus dem Zwangsarbeitslager in Pionski (Distrikt Radom) in Auschwitz. 817 jüdische Frauen und 1.147 Männer werden als Häftlinge registriert, die anderen Menschen werden in den Gaskammern getötet. Ankunft eines Transports mit Juden aus Blizyn, einem Nebenlager des KL Lublin/Majdanek. 715 Frauen und 1.614 Männer werden in das KL Auschwitz eingewiesen. Niederlande Zwei Transporte verlassen Westerbork mit 213 Menschen nach Theresienstadt und mit 178 Menschen nach Bergen-Belsen. |
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| 07. | Ende Juli 1944 Generalgouvernement "Liquidierung" des im August 1942 errichteten Zwangsarbeitslagers für Juden, Skarzysko-Kamienna, bei Kielce. Nach der "Selektion" werden 600 Menschen erschossen. Die anderen rund 6.000 Häftlinge werden nach Buchenwald und in andere Lager verlegt. |
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Jahr
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Tag |
Monat |
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| 1944,
August |
01. |
08. | UdSSR Sowjetische Streitkräfte befreien Kowno/Kaunas in Litauen. In der Stadt, wo vor dem deutschen Überfall annähernd 40.000 Juden gelebt hatten, finden sich nur noch 90 jüdische Überlebende ein. |
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| 02. |
08. | Auschwitz Im Zigeuner-Familienlager befinden sich 2.885 Häftlinge. Am Abend des 2. August werden 1.408 Frauen und Männer in andere Konzentrationslager abtransportiert. Später wird das Lager von SS-Männer umstellt. 2.897 Menschen werden in die Gaskammern getrieben. Generalgouvernement Ein Transport aus einem Zwangsarbeitslager bei Kielce kommt in Auschwitz an. 547 jüdische Menschen werden als Häftlinge übernommen, die Schwachen und "Arbeitsunfähigen" werden in den Gaskammern getötet. Belgien Ankunft eines Zuges mit 563 Juden aus dem Lager Malines in Auschwitz. 138 Frauen und 223 Männer werden in das Lager eingewiesen. Die anderen 202 Menschen, darunter 47 Kinder, werden in den Gaskammern getötet. |
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| 03. |
08. | Auschwitz/Italien Aus Triest werden 49 Juden nach Auschwitz eingeliefert. Zehn Männer werden als Häftlinge registriert, die anderen 39 werden in den Gaskammern getötet. Im KL Buchenwald trifft ein Transport mit 918 Zigeunern aus Auschwitz ein - ausschließlich Männer sowie Kinder und Jugendliche. Die Frauen wurden wahrscheinlich in ein Nebenlager geschickt. Frankreich Aus Drancy kommt ein Deportationszug mit 1.300 Menschen in Auschwitz an. 183 Frauen und 291 Männer werden als Häftlinge registriert; die anderen 826 Menschen werden in den Gaskammern ermordet. Generalgouvernement Aus einem Transport aus dem Zwangsarbeitslager für Juden in Ostrowiec (Distrikt Radom) werden in Auschwitz 306 Frauen als Häftlinge übernommen, die anderen Menschen werden in den Gaskammern getötet. |
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| 04. |
08. | Generalgouvernement/Auschwitz Aus einem Transport aus dem Zwangsarbeitslager für Juden in Ostrowiec werden in Auschwitz 1.443 Menschen als Häftlinge übernommen, die anderen werden getötet. |
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| 06. |
08. | Auschwitz Aus dem Lager Fünfteichen (ein Nebenlager des schlesischen KL Groß Rosen) werden 314 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 43 Männer werden in das Lager übernommen, die anderen 271 Menschen werden in die Gaskammern getrieben. Aus dem KL Plaszów bei Krakau werden 7.500 jüdische Frauen nach Auschwitz eingeliefert und zunächst im Durchgangslager in Birkenau untergebracht. Ein Transport aus dem Distrikt Galizien nach Auschwitz wird bis auf zwei Menschen vollständig in den Gaskammern getötet. Ein Transport mit 165 Juden aus einem Nebenlager des KL Groß Rosen in Niederschlesien kommt in Auschwitz an. 23 Männer werden in das Lager eingewiesen, die anderen werden in den Gaskammern getötet. Ein Transport aus Italien mit ungefähr 300 Juden erreicht Auschwitz. 23 Frauen und 80 Männer werden als Häftlinge registriert, die Anderen werden vermutlich ermordet. Von einem Evakuierungstransport aus dem KL Lublin (Majdanek) werden 71 Menschen als Häftlinge registriert, die anderen Menschen vermutlich ermordet. |
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| 07. |
08. | Wartheland Wiederaufnahme der Deportationen aus dem Ghetto von Lodz. Die Transporte, die bis zum 30. August dauern, gehen ausnahmslos nach Auschwitz-Birkenau. Dort werden einige tausend Menschen zum Arbeitseinsatz "selektiert" und in Lager im Reichsgebiet gebracht. Die anderen Menschen werden in den Gaskammern ermordet. Auschwitz Aus dem KL Groß-Rosen werden 165 Männer nach Auschwitz eingeliefert; 142 von ihnen werden in den Gaskammern getötet. |
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| 08. |
08. | Generalgouvernement/Auschwitz Aus dem Zwangsarbeitslager in Pustków (Südpolen) werden nach der "Selektion" 137 Männer als Häftlinge in das Lager Auschwitz eingewiesen, die andern Menschen werden in den Gaskammern ermordet. |
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| 12. |
08. | Generalgouvernement/Auschwitz Der erste Transport aus dem Durchgangslager Pruszków mit 3.800 Frauen und Mädchen sowie 1.984 Männern und Jungen kommt in Auschwitz an. Es handelt sich um Bewohner von Warschau, die nach Beginn des Aufstands (s. 1.8.44) von den Deutschen massenhaft festgenommen und zunächst nach Pruszków gebracht wurden. Von dort aus wurden sie auf Konzentrationslager, Arbeitslager und Arbeitseinsätze verteilt. Auschwitz stellte dabei in der Regel nur eine der Zwischenstationen dar. |
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| 15. |
08. | Laut einem Bericht der Konzentrationslager-Verwaltung
der SS befanden sich am 1. August 379.167 männliche und 145.119
weibliche Häftlinge - zusammen 524.286 Menschen - in den Lagern.
Weitere 612.000 Gefangene wurden in nächster Zukunft als Neuzugänge
erwartet, darunter 400.000 (nicht-jüdische) Menschen aus Warschau,
90.000 Juden aus Ungarn und 60.000 aus Lodz. Aufgrund der hohen Gefangenenzahl sei die Einkleidung der Neuzugänge nicht mehr vollständig möglich. (IMT, PS-1166) Wartheland/Auschwitz Ein Deportationszug aus dem Ghetto von Lodz kommt in Auschwitz an. 244 Männer werden in das Lager eingewiesen, die als "arbeitsunfähig" Eingestuften werden ermordet. Eine unbekannte Zahl von jungen und gesunden Menschen werden wahrscheinlich als "Depot-Häftlinge" im Lager untergebracht. Generalgouvernement Von einem Transport aus dem Distrikt Galizien nach Auschwitz werden nur sieben jüdische Frauen als Häftlinge übernommen; die als "arbeitsunfähig" Eingestuften werden in den Gaskammern getötet. |
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| 15. |
08. | Landung alliierter Truppen an der südfranzösischen
Küste. |
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15. |
08. | Frankreich Angesichts des Näherkommens der Alliierten verbrennen die Deutschen im KL Drancy alle Akten und flüchten. 1.500 Gefangene bleiben zurück. |
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| 16. |
08. | Wartheland/Auschwitz Ankunft zweier Züge aus dem Ghetto von Lodz in Auschwitz. 670 Männer werden in das Lager eingewiesen. Außerdem werden wahrscheinlich eine unbekannte Zahl von Menschen als "Depot-Häftlinge" im Lager untergebracht.Die als "arbeitsunfähig" Eingestuften werden in den Gaskammern getötet. Generalgouvernement Von einem Transport aus dem Distrikt Galizien nach Auschwitz werden 35 jüdische Männer als Häftlinge registriert, die anderen Menschen werden in den Gaskammern ermordet. Griechenland Aus Rhodos werden etwa 2.500 Juden nach Auschwitz eingeliefert. Nach der "Selektion" werden 254 Frauen und 346 Männer in das Lager übernommen. Die anderen Menschen werden in den Gaskammern getötet. Italien/Kroatien Aus Triest und Zagreb werden 66 Juden nach Auschwitz eingeliefert. Acht werden als Häftlinge registriert, die übrigen 58 in den Gaskammern getötet. |
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| 18. |
08. | Auschwitz Mit einem Sammeltransport werden 139 Juden aus Triest und dem Distrikt Galizien nach Auschwitz eingeliefert. 27 werden als Häftlinge registriert, die anderen 112 Menschen werden in den Gaskammern ermordet. |
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| 19. |
08. | Generalgouvernement/Auschwitz Von einem Transport aus dem Arbeitslager in Radom, das zum KL Lublin gehört, werden in Auschwitz 510 jüdische Frauen als Häftlinge übernommen; die anderen Menschen werden in den Gaskammern getötet. |
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| 21. |
08. | Wartheland/Auschwitz Ankunft eines Deportationszuges aus dem Ghetto von Lodz. 131 Männer werden in das Laer eingewiesen, die anderen Menschen werden in den Gaskammern getötet. |
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| 22. |
08. | Wartheland/Auschwitz Aus dem Ghetto von Lodz trifft ein aus 40 Waggons bestehender Transport in Auschwitz ein. Nur 64 Männer und zwei Frauen werden als Häftlinge übernommen, die meisten anderen Menschen werden vermutlich in den Gaskammern ermordet. Aus dem KL Mauthausen werden 853 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 94 Männer werden als Häftlinge registriert; die anderen 759 Menschen werden in den Gaskammern getötet. |
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| 24. |
08. | Wartheland/Auschwitz Aus zwei Transporten mit Menschen aus dem Ghetto von Lodz werden in Auschwitz insgesamt 239 Männer als Häftlinge übernommen. Ein Teil der Gesunden wird wahrscheinlich als "Depot-Häftlinge" in Birkenau untergebracht, die anderen Menschen werden in den Gaskammern ermordet. |
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| 25. |
08. | Bulgarien Die bulgarische Regierung beschließt die Aufhebung aller Gesetze, Bestimmungen und Maßnahmen gegen die Juden. Das Kommissariat für Judenfragen wird aufgelöst. Die jüdischen Gemeinden werden wieder legalisiert, ebenso auch jüdische Organisationen. Juden dürfen wieder alle freien Berufe ausüben. Die Regierung verspricht, den Juden ihren enteigneten Besitz etappenweise zurück zu erstatten. |
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| 25. |
08. | Befreiung von Paris durch die Truppen de Gaulles und
der Alliierten. |
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| 28. |
08. | 27.10. Slowakien Aufstand gegen die faschistische Regierung und die deutsche Vorherrschaft. Entscheidend für den Aufstandsbeginn war die Hoffnung auf einen raschen Vormarsch der sowjetischen Truppen. Am Aufstand waren über 2.000 jüdische Kämpfer beteiligt; 269 von ihnen fielen. Nach dem Zusammenbruch des Aufstands wurden 13.500 slowakische Juden nach Auschwitz, Sachsenhausen und Theresienstadt deportiert. Hunderte Juden wurden gleich in Slowakien von den Deutschen ermordet. Etwa 10.000 der nach dem Aufstand Deportierten überlebten den Krieg; weitere 4.-5.000 jüdische Menschen blieben bis zum Ende des Krieges in ihren Verstecken. |
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| 28. |
08. | Auschwitz Aus einem am Vortag angekommenen Transport aus dem KL Buchenwald mit 72 Frauen - überwiegend kranken und schwangeren Polinnen und Jüdinnen mit Kindern - werden 25 als Häftlinge übernommen, die anderen werden mit ihren Kindern ermordet. |
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| 30. |
08. | Wartheland/Auschwitz Aus einem Transport mit Menschen aus dem Ghetto von Lodz werden 75 Männer als Häftlinge registriert; ein Teil der Gesunden wird wahrscheinlich als "Depot-Häftlinge" in Birkenau untergebracht; die anderen Menschen werden in den Gaskammern getötet. |
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Jahr
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Tag |
Monat |
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| 1944,
Sept. |
01. |
09. | Nach Angaben der Reichsvereinigung
leben im "Altreich" 14.574 Juden. Slowenien/Auschwitz Von einem Transport mit Juden aus Slowenien werden 8 Frauen und 6 Männer als Häftlinge übernommen; die anderen Deportierten, darunter 72 Männer, werden in den Gaskammern getötet. |
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| 02. |
09. | Wartheland/Auschwitz Ankunft zweier Züge aus dem Ghetto von Lodz. 893 Männer werden in das Lager eingewiesen; ein Teil der Gesunden wird wahrscheinlich als "Depot-Häftlinge" in Birkenau untergebracht. Die anderen Menschen werden in den Gaskammern ermordet. |
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| 04. |
09. | Generalgouvernement/Auschwitz Aus dem Durchgangslager Pruszków, in dem die nach Beginn des Warschauer Aufstandes massenweise verhaftete Zivilbevölkerung festgehalten wird, trifft ein zweiter Transport in Auschwitz ein. 1.955 Männer und Jungen sowie 1.131 Frauen und Mädchen werden als Häftlinge registriert. Niederlande/Auschwitz Ein Transport aus Westerbork mit 1.019 jüdischen Menschen - 498 Männer, 442 Frauen und 79 Kinder - kommt in Auschwitz an. Nach der "Selektion" werden 212 Frauen und 258 Männer in das Lager eingewiesen; die anderen 549 Menschen werden in den Gaskammern getötet. Mit diesem Transport kommen AnneFrank, ihre Eltern und ihre Schwester Margot in Auschwitz an. Frankreich Aus Lyon werden 103 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 32 Männer werden als Häftlinge registriert, die anderen 71 Menschen werden in den Gaskammern getötet. |
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| 07. |
09. | Auschwitz Aus Triest werden 69 Juden nach Auschwitz eingeliefert. 13 Männer werden als Häftlinge übernommen, die anderen 56 Menschen werden in den Gaskammern getötet. 15 jüdische Frauen und 15 Männer aus einem Berliner Transport werden in Auschwitz als Häftlinge registriert. Die anderen Menschen, darunter 39 Männer, werden in den Gaskammern getötet. 117 jüdische Männer und 63 Frauen werden in Auschwitz als Häftlinge übernommen. Sie gehörten zu einem Transport aus Lyon, der dort am 11. August abgefahren und am 22. August in Auschwitz eingetroffen war. In dem Transport hatten sich 308 Menschen befunden. Auschwitz Aus dem KL Stutthof werden 598 Häftlinge nach Auschwitz eingeliefert. Nur zwei Männer werden als Häftlinge übernommen, die anderen 596 Menschen werden in den Gaskammern getötet. |
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| 12. |
09. | RK
Ostland/Auschwitz 300 jüdische Kinder, die ursprünglich aus dem Gebiet um Kowno/Kaunas (Litauen) stammten, werden nach Auschwitz eingeliefert und am selben Tag in den Gaskammern getötet. |
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| 13. |
09. | Generalgouvernement/Auschwitz Aus dem Durchgangslager Pruszków trifft der dritte Transport mit Zivilbevölkerung aus Warschau in Auschwitz ein. In dem Transport befinden sich 929 Männer und Jungen sowie ungefähr 900 Frauen und Mädchen. Niederlande Ein Transport mit 279 Menschen aus dem niederländischen Lager Westerbork geht nach Bergen-Belsen ab. |
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| 13. |
09. |
Auschwitz US-Bomber greifen Produktionslagen in Oderthal und Monowitz an; die dortigen Ziele liegen nur wenige Kilometer von den Gaskammern von Auschwitz entfernt. Mehrere Bomben fallen "versehentlich" auf Auschwitz I und Birkenau. |
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| 18. |
09. | Wartheland/Auschwitz Aus dem Ghetto von Lodz kommt ein Transport mit 2.500 Menschen in Auschwitz an. Es sind zu 80 Prozent Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 13 und 16 Jahren. 150 Männer werden in das Lager eingewiesen; die anderen 2.350 Menschen werden in den Gaskammern ermordet. In den Krankenhausbauten wird eine "Selektion" durchgeführt. 330 jüdische Männer sowie 65 Jugendliche aus Kaunas, die am 1. August eingeliefert worden waren, werden in die Gaskammern geschickt. |
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| 20. |
09. | Ungarn/Auschwitz Aus Budapest werden 60 Juden nach Auschwitz eingeliefert. Acht Männer werden als Häftlinge registriert, die anderen 52 in den Gaskammern getötet. Slowakien 177 slowakische Juden werden nach Auschwitz eingeliefert. 31 Männer werden als Häftlinge registriert, die anderen 146 Menschen in den Gaskammern getötet. |
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| 23. |
09. | Auschwitz 200 jüdische Häftlinge, die beim Verbrennen der Leichen in offenen Gruben eingesetzt waren, werden in einem Raum eingeschlossen und durch Zyklon B getötet. |
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29. |
09. | Auschwitz Aus dem KL Groß-Rosen (Niederschlesien) werden 500 jüdische Zwangsarbeiter in das KL Auschwitz eingeliefert. Es handelt sich um kranke und invalide Menschen. Sie werden alle in den Gaskammern getötet. Protektorat Aus dem Ghetto Theresienstadt werden 2.499 Menschen nach Auschwitz eingeliefert. Ungefähr ein Viertel werden in das Durchgangslager in Birkenau eingewiesen, die übrigen ermordet. Mehrere Zwillinge werden von SS-Lagerarzt Mengele für Versuchszwecke ausgesucht. |
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| 30. |
09. |
Auschwitz Aus dem oberschlesischen Arbeitslager Annaberg werden 1.437 jüdische Zwangsarbeiter nach Auschwitz eingeliefert. 411 Männer werden als Häftlinge registriert, die anderen 1.026 Menschen werden in den Gaskammern getötet. Protektorat Ankunft eines Zuges mit 1.500 Menschen aus dem Ghetto Theresienstadt in Auschwitz. Die "Arbeitsfähigen" werden im Durchgangslager untergebracht, die Anderen werden in den Gaskammern getötet. |
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Jahr
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Tag |
Monat |
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| 1944,
Oktober |
01. |
10. |
01.10.1944 Die Kölner Gestapo schickt im September und am 1. Oktober insgesamt 1.100 jüdische Männer und 280 Frauen aus "Mischehen" nach Theresienstadt, andere in ein Lager nach Kassel-Bettenhausen. |
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| 02. |
10. | Protektorat/Generalgouvernement/Auschwitz 298 Menschen aus dem Ghetto Theresienstadt, die in Auschwitz am 30. September nach der "Selektion" in das Durchgangslager eingewiesen worden waren, werden als Häftlinge registriert. Ebenso 949 Juden, die wahrscheinlich mit Transporten aus Lodz und Theresienstadt eingetroffen waren, mutmaßlich "Depot-Häftlinge". Andere Häftlinge aus diesen Transporten werden in Nebenlager verlegt. Im Männer-Quarantänelager findet eine "Selektion" statt; 101 Häftlinge werden in die Gaskammern geschickt. Ebenso etwa 30 jüdische Jugendliche aus Kowno/Kaunas, die am 1. August 1944 eingeliefert worden waren. |
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| 03. |
10. | Protektorat/Auschwitz Ankunft eines Zuges mit 1.500 Menschen aus dem Ghetto Theresienstadt in Auschwitz. Nach der "Selektion" werden die Jungen und Gesunden in das Durchgangslager eingewiesen; die anderen Menschen werden in den Gaskammern ermordet. Im Frauenlager des KL Auschwitz II werden nach einer "Selektion" 989 weibliche Häftlinge in die Gaskammern getrieben. |
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| 05. |
10. | Auschwitz Aus dem KL Buchenwald werden 1.188 Häftlinge in das KL Auschwitz II überstellt, darunter 800 Zigeuner, die bereits in Auschwitz gewesen waren. Sie werden die meisten Menschen aus diesem Transport in den Gaskammern ermordet. |
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| 06. |
10. | Protektorat/Auschwitz Ein Transport mit 1.500 Menschen aus dem Ghetto Theresienstadt kommt in Auschwitz an. Mehrere hundert Junge und Gesunde, darunter 271 Frauen, werden in ein Durchgangslager eingewiesen; die Anderen werden in den Gaskammern getötet. In der Gaskammer des Krematoriums II werden 2.000 "selektierte" jüdische Häftlinge aus dem Lager getötet. |
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| 06. |
10. | -07.10.1944 Auschwitz Widerstandsaktion des "Sonderkommandos". In den beim Verbrennen der Leichen eingesetzten Sonderkommandos sind insgesamt 663 Häftlinge im Einsatz. Da ihnen Informationen vorliegen, daß sie demnächst ebenfalls ermordet werden sollen, unternehmen sie mit Hämmern, Äxten, Steinen und selbstgefertigten Granaten einen Aufstands- und Ausbruchversuch, der von der SS zusammengeschossen wird. Zuvor gelingt es ihnen noch, das Krematorium IV in Brand zu setzen. 250 Häftlinge werden während der Kämpfe getötet, weitere 200 anschließend erschossen. Drei SS-Männer kommen während der Kämpfe ums Leben. |
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| 09. |
10. | Italien/Auschwitz Ein Transport mit Juden aus Triest kommt in Auschwitz an. Nach der Selektion werden fünf Männer als Häftlinge registriert; die anderen Menschen, darunter 12 Männer, werden in den Gaskammern getötet. Protektorat Ein Transport mit 1.550 Menschen aus Theresienstadt kommt in Auschwitz an. 191 Frauen und mehrere Dutzend Männer werden in das Durchgangslager eingewiesen; die anderen Menschen werden in den Gaskammern getötet. 2.000 nicht im Lagerregister geführte jüdische Frauen werden in den Gaskammern getötet. |
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| 10. |
10. | Auschwitz 800 Zigeuner, die am 5. Oktober aus dem KL Buchenwald eingeliefert worden waren, darunter auch Kinder, werden in den Gaskammern ermordet. |
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| 11. |
10. | Auschwitz 2.000 jüdische Frauen, Männer und Kinder, die aus einem slowakischen Transport und einem weiteren aus dem KL Buchenwald ausgesondern wurden, werden in den Gaskammern getötet. |
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| 12. |
10. | 12.10.1944 Auschwitz 3.000 - größtenteils nicht ins Lagerregister aufgenommene - jüdische Frauen werden nach einer "Selektion" in die Gaskammern getrieben. Protektorat Ankunft eines Transports aus Theresienstadt mit 1.600 Menschen. Einige hundert junge und gesunde Menschen werden in das Durchgangslager übernommen. Die Anderen werden in den Gaskammern getötet. |
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13. |
10. | Auschwitz Etwa 2.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder werden in den Gaskammern getötet. Sie waren am Vortag aus Transporten aus Slowakien und aus Theresienstadt "selektiert" worden. Nach einer "Selektion" werden 3.000 - überwiegend nicht als Häftlinge registrierte - jüdische Frauen aus dem KL Auschwitz I in den Gaskammern getötet. |
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| 13. |
10. |
RK Ostland Sowjetische Truppen befreien Riga (Lettland). In der Stadt und ihrer Umgebung leben noch etwa 150 Juden in Verstecken. In Riga hatten vor dem deutschen Einmarsch etwa 45.000 jüdische Menschen gelebt. Die Deutschen hatten beim Näherkommen der Front die Massengräber von jüdischen Gefangenen öffnen und die Leichen verbrennen lassen. Anschließend wurden die Angehörigen dieser "Sonderkommandos" erschossen. Im Juni, als die sowjetischen Truppen die lettische Grenze erreichten, wurden viele der jüdischen Gefangenen im Lager Kaiserwald und dessen Nebenlagern ermordet. Die übrigen Juden wurden in Lager außerhalb Lettlands, vor allem nach Stutthof bei Danzig, verlegt. |
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| 14. |
10. | Auschwitz Nach einer "Selektion" werden im Durchgangslager 477 jüdische Frauen in den Gaskammern getötet. Aus Theresienstadt werden 1.500 Menschen nach Auschwitz eingeliefert. Junge und gesunde Männer und Frauen werden in das Durchgangslager eingewiesen, die anderen Menschen in den Gaskammern getötet. In der Gaskammer des Krematoriums III werden 3.000 jüdische Frauen, Männer und Kinder - u.a. aus Theresienstadt - ermordet. |
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| 15. |
10. | Auschwitz In der Gaskammer des Krematoriums II werden 3.000 nicht als Häftlinge registrierte jüdische Frauen getötet. |
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| 16. |
10. | Auschwitz Ankunft eines Transports aus Berlin. Nur fünf Männer und einige Frauen werden als Häftlinge übernommen; die anderen etwa 800 Menschen werden in den Gaskammern getötet. In der Gaskammer des Krematoriums III werden 600 Männer getötet, die im Häftlingskrankenbau "selektiert" worden waren. |
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| 17. |
10. | Ungarn Eichmann und Seine Mitarbeiter kehren nach Budapest zurück. Eichmann verlangt, daß als Angelegenheit höchster Priorität 50.000 arbeitsfähige jüdische Männer und auch Frauen zu Fuß zur Arbeit in Deutschland in Marsch gesetzt werden müßten. Alle anderen arbeitsfähigen Juden sollten zu Bauarbeiten an den Verteidigungslinien rund um Budapest eingesetzt werden; die übrigen Juden sollten in Lagern nahe der Hauptstadt konzentriert werden; die Juden in den Arbeitsdienst-Einheiten sollten unter strenge Überwachung gestellt werden; die Juden mit Ausnahme-Genehmigungen und Schutzbriefen müßten wie alle übrigen behandelt werden. Auschwitz 2.000 Zwangsarbeiter aus dem Nebenlager Monowitz, die in den Buna-Werken eingesetzt waren, werden in den Gaskammern getötet. 159 weibliche Häftlinge aus dem Frauenlager Auschwitz I werden in die Gaskammern geschickt. |
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| 18. |
10. | Slowakien/Auschwitz 3.000 jüdische Frauen, Männer und Kinder, die mit einem slowakischen Transport nach Auschwitz eingeliefert wurden, werden in den Gaskammern getötet. Protektorat Ankunft eines Transports aus Theresienstadt mit 1.500 Menschen. Nach der "Selektion" werden die Jungen und Gesunden, darunter 157 Frauen, in das Durchgangslager eingewiesen; die anderen Menschen werden in den Gaskammern getötet. Ungarn Aus einem Transport mit Juden aus dem Gefängnis von Budapest werden 18 Männer und 55 Frauen als Häftlinge registriert. Die anderen Menschen, darunter 79 Männer, werden in den Gaskammern getötet. In der Gaskammer des Krematoriums III werden 300 Menschen aus verschiedenen Transporten getötet. |
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| 19. |
10. | Slowakien/Auschwitz Aus einem Transport aus dem slowakischen Lager Sered nach Auschwitz werden 113 jüdische Frauen als Häftlinge übernommen. In der Gaskammer des Krematorium II werden 2.000 jüdische Frauen, Männer und Kinder aus dem slowakischen Lager Sered getötet. In der Gaskammer des Krematoriums III werden ebenfalls 2.000 jüdische Menschen getötet. |
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| 20. |
10. | Protektorat/Auschwitz Ankunft eines Transports aus Theresienstadt mit 1.500 Menschen in Auschwitz. 169 Frauen werden im Durchgangslager untergebracht und 173 Männer als Häftlinge übernommen. Die anderen 1.158 Menschen werden in den Gaskammern getötet. In einer Gaskammer werden 174 jüdische Frauen und Mädchen ermordet; sie wurden aus den Krankenbaracken und aus der Baracke für Jugendliche im Durchgangslager "selektiert". In der Gaskammer des Krematoriums III werden 1.000 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren getötet. Unter ihnen befinden sich 357 junge Juden, die am selben Tag aus einem zum KL Groß-Rosen (Niederschlesien) gehörenden Nebenlager nach Auschwitz eingeliefert wurden. |
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| 21. |
10. | Auschwitz Im Durchgangslager B II c findet eine "Selektion" statt. 513 jüdische Frauen - Kranke, Erschöpfte und Jugendliche - werden in den Gaskammern getötet. Nach einer "Selektion" in den Männerlagern werden 1.000 Häftlinge in den Gaskammern getötet. |
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| 22. |
10. | Generalgouvernement/Auschwitz Ankunft eines Transports aus dem KL Plaszów mit über 2.000 jüdischen Frauen in Auschwitz. Am folgenden Tag werden nach einer "Selektion" 1.765 Frauen in das Durchgangslager B II c eingewiesen, die anderen werden in den Gaskammern getötet. |
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| 23. |
10. | Auschwitz 400 Häftlinge aus dem Nebenlager Gleiwitz werden in der Gaskammer getötet. |
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| 25. |
10. | Protektorat/Auschwitz Ankunft eines Transports mit 1.715 Menschen aus Theresienstadt. 219 Männer werden als Häftlinge registriert und 215 Frauen in das Durchgangslager B II c eingewiesen. Aus dem KL Dachau werden 1.024 jüdische Häftlinge, die krank und "arbeitsunfähig" sind, nach Auschwitz eingeliefert und dort in den Gaskammern getötet. |
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| 28. |
10. | Italien/Auschwitz Aus dem KL Bozen werden 196 Männer und eine unbekannte Zahl Frauen nach Auschwitz eingeliefert. 59 Männer werden als Häftlinge übernommen, die anderen Menschen werden in den Gaskammern ermordet. 1.308 jüdische Frauen aus dem Durchgangslager werden nach Bergen-Belsen verlegt, unter ihnen wahrscheinlich auch Anne Frank und ihre Schwester. |
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| 28. | 10. | Bulgarien Bulgarien unterzeichnet in Moskau den Waffenstillstand und verpflichtet sich zur Aufhebung aller antijüdischen Gesetze. |
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| 29. | 10. | Auschwitz Nach einer "Selektion" im Männer-Quarantänelager B II b werden mindestens 64 Häftlinge zusammen mit anderen Ausgesonderten in den Gaskammern getötet. Slowakien Ankunft eines Transports aus dem slowakischen Konzentrationslager Sered in Auschwitz. Sieben Männer werden als Häftlinge übernommen; die anderen Menschen, darunter 84 Männer, werden in den Gaskammern getötet. |
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| 30. | 10. | Protektorat/Auschwitz Ankunft eines Transports mit 2.038 Menschen aus Theresienstadt in Auschwitz. 217 Männer werden als Häftlinge registriert; 132 Frauen werden im Durchgangslager untergebracht. Die anderen 1.689 Menschen werden in den Gaskammern ermordet. |
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Jahr
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Tag |
Monat |
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| 1944,
November |
02. |
11. |
Auschwitz Das Töten mit Zyklon B in den Gaskammern wird eingestellt. "Selektierte" Häftlinge werden von nun an in der Gaskammer oder auf dem Gelände des Krematoriums V erschossen. |
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| 03. |
11. |
Slowakien/Auschwitz Mit einem Transport aus dem Lager Sered werden 990 jüdische Männer sowie eine unbekannte Zahl von Frauen und Kindern nach Auschwitz eingeliefert und als Häftlinge registriert. |
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| 25. |
11. |
Auschwitz Die Demontage der technischen Einrichtungen im Krematorium II beginnt. Zuerst wird der Motor, der dazu dient, die Luft aus den Gaskammern zu pumpen, ausgebaut. Anschließend werden die Rohre demontiert. |
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| 26. |
11. |
Auschwitz Unter den 200 Häftlingen des Sonderkommandos, die die Krematorien in Birkenau bedienen, wird eine "Selektion" durchgeführt. Etwa 100 Menschen werden erschossen. Himmler ordnet die Zerstörung der Krematorien im KL Auschwitz-Birkenau an. |
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Jahr
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Tag |
Monat |
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| 1944,
Dezember |
12. |
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24. |
12. |
Ungarn Eichmann und Seine Mitarbeiter flüchten, zusammen mit vielen ungarischen Faschisten, aus Budapest - kurz vor der am 26. Dezember vollendeten Einschließung der Stadt durch sowjetische Streitkräfte. |
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