Die Jahre 1250 - 1500


Im Jahre


1252 Papst Inoccent weist an, dass man die Juden
- nicht zur Taufe zwingen dürfe
- nicht ohne einer ordentlichen Gerichtsverhandlung zwingen dürfe
- nicht ihre G'ttesdienste stören
- nicht die jüdischen Friedhöfe schänden dürfe.
Diese Anordnungen wurden, wenn auch nur über eine kurze Zeit, von den Fürsten und Königen befolgt.
 

1254 Andreas III. in der Slowakei (Tschechoslowakei) hebt viele Beschränkungen gegen den jüdischen Handel auf. Sind aber Christen nach wie vor nicht gleich gestellt und müssen weiter eine erhöhte (Juden-)Steuer und beim Betreten einer Stadt Ochsenzoll zahlen.

1264 verlieh Boleswav der Fromme das "Statut von Kalisz", ein Privileg das den Juden freien Handel in Polen erlaubte

1283 In der Pfalz werden unter Papst Nikolaus III. die Juden wieder zur Taufe gezwungen.
Wer sich weigert wird sofort getötet.

1285 In München werden alle Münchener Juden in den Synagogen eingesperrt und verbrannt.
Alte, Männer, Frauen und sehr viele Kinder und Babys.

1286 Rabbi Meir ben Baruch aus Rothenburg (1215-1293) gilt ebenso wie Gerschom ben Judah vor ihm als "Licht des Exils"; er bestreitet den kaiserlichen Anspruch und versucht, mit tausenden Anhängern das Römische Reich zu verlassen, um sich im "Heiligem Land" anzusiedeln. Er wird aber in Norditalien gefangen genommen und bis zu seinem Tod als Geisel des Kaisers festgehalten. Selbst seine Leiche wird nicht beerdigt und erst 1307 freigegeben, als Alexander ben Salomon Wimpfen dafür ein riesiges Lösegeld bezahlt, unter der einzigen Bedingung, nach seinem Tod an der Seite von Rabbi Meir begraben zu werden.

Rabbi Meir verbietet während seiner Geiselhaft, für ihn Lösegeld zu zahlen, weil das eine Anerkennung des Slavendienstes der Juden unter den Christen bedeuten würde. Vor und während seiner Gefangenschaft dient Rabbi Meir seinem Volk im Römischen Reich, als hoch angesehener Lehrer, Gelehrter und oberster Schiedsrichter in Fragen des Ritus, des Gesetzes und der Angelegenheiten der jüdischen Gemeinden. Seine etwa tausend erhaltenen Entscheidungen und Gutachten gelten im Leben der Gemeinschaft noch durch viele Generationen.

1287 entsteht die erste jüdische Gemeinde im polnischem Kalisz

1290 Unter Eduard I von England müssen z. Zt. Papst Nicolaus IV. Alle 16.000 Juden das Land verlassen. Louis IX von Frankreich befiehlt, alle Juden in seinem Reich ein gelbes Erkennungszeichen tragen müssen. Viele Juden sterben unterwegs an den Strapazen der Flucht, die Kinder zuerst.

1291 Die Kreuzritter werden aus dem Heiligen Land von den Mamelucken verjagt, die es seit 1516 besetzt hielten.

1293 kam es in Krems zu einer ersten Blutbeschuldigung der Juden durch Christen. Anfang des 14. Jahrhunderts. griffen die schon vorher in Bayern bestehenden Anschuldigungen der Juden, dass sie Hostienschändung betrieben, auch auf Österreich über, wo es in Korneuburg den Vorwurf des Hostienfrevels gab. Herzog Rudolf III. nahm in St. Pölten zugunsten der Juden vehement den Judenschutz in Anspruch, wo aber gleichfalls ein Großteil der Juden wegen Hostienfrevels erschlagen wurden.

Hostienschändung. Mit etwas Druck und Flüssigkeit Hostien in einem Kupferkelch zerdrueckt, vermischt sich die Flüssigkeit mit dem Kupferoxyd. Es bildet sich eine rötliche Farbe. Da bei Christen eine Hostie nach einer Zeremonie zu Menschenfleisch gemacht wird, also zum Fleisch von Jesus, war der Aufschrei gross, wenn man Juden angeblich dabei erwischte, den Leib Jesu so lange zu zerdrücken, bis Blut heraus kam.
Weitere Pogrome waren die Folge.


1298 Rintfleisch-Pogrom unter Papst Bonifaz VIII.: 
Man erzählte sich, die Juden würden geweihte Hostien stehlen oder kaufen und sie aus Hass gegen Jesus mit Messern durchbohren oder in einem Mörser zerstampfen, um dadurch den Akt der Hinrichtung Christi ständig zu wiederholen. Aus vielen so geschändeten Hostien fließe dann Blut von wunderbarer Heilkraft Gerüchte über solche Hostienfrevel führten 1298 in Süddeutschland zu entsetzlichen Judenmetzeleien.

Hostienschändung. Mit etwas Druck und Flüssigkeit Hostien in einem Kupferkelch zerdrueckt, vermischt sich die Flüssigkeit mit dem Kupferoxyd. Es bildet sich eine rötliche Farbe. Da bei Christen eine Hostie nach einer Zeremonie zu Menschenfleisch gemacht wird, also zum Fleisch von Jesus, war der Aufschrei gross, wenn man Juden angeblich dabei erwischte, den Leib Jesu so lange zu zerdrücken, bis Blut heraus kam.
Weitere Pogrome waren die Folge.


In Röttingen erklärte ein Edelmann (fränkischer Ritter) namens Rintfleisch, er sei vom Himmel berufen, Hostienschändungen zu rächen. Mit einer Bande Gleichgesinnter brachte er alle Juden in der Stadt um und zog plündernd und mordend von Ort zu Ort - durch Franken, Bayern und Österreich. Unzählige Juden nahmen sich das Leben, um den Banden Rindfleischs zu entgehen und einem Chilul haShem (Mißbrauch des Namens G-ttes) damit zu entgehen. Von Frühjahr bis Herbst 1298 fielen dem grausamen Massaker über 140 jüdische Gemeinden zum Opfer, mehrere Hunderttausend Juden und deren Familien, von groß bis klein werden ermordet.

1306 Vertreibung von allen Juden aus Spanien durch König Philip den Schönen. Im Zuge des Konflikts mit Lombarden und Templerorden (erste) Vertreibung aller Juden aus  Frankreich (bis 1314).

1306 Philipp IV. verbietet Juden in Frankreich zu leben. Alle Juden verliessen das Land. Erst 1315 erlaubt Ludwig X Juden wieder im Land, Karl VI vertreibt sie jedoch 1394 wieder.


1310 König Johann von Luxemburg (-1346) brach für die Juden wieder eine unglückliche Zeit herein, denn - wie es die Chronisten zu berichten wissen - er ließ 1336 jüdische Einrichtungen plündern "wo man glücklich an tausend Pfund Edelmetalle fand" und die Juden seines Landes einsperren. Nachdem sie eine größere Summe Lösegeld zu zahlen hatten, ließ er sie wieder frei.

1315
Ludwig X erlaub Juden wieder in Frankreich zu leben.


1320 -21 In Frankreich werden 120 jüdische Gemeinschaften zerstört ("Hirtenkreuzzug"). Nach Behauptung, die Juden Frankreichs hätten Wasserquellen vergiftet, werden Tausende Juden am Pfahl verbrannt.

1330 entsteht die erste jüdische Gemeinde im polnischem Poznan

1331 In einer Belehnungsurkunde König Ludwigs des Bayern an u. a. Herzog Albrecht II. fällt auf, dass der König das Judenschutzregal ausdrücklich an die Herzöge von Österreich übertrug. Jetzt allerdings häufen sich nicht nur im Reich, sondern auch in Österreich religiös motivierte tätliche Übergriffe auf Juden, die vor allem als Finanziers nicht mehr wegzudenken waren. Das rasche Eingreifen des Herzog Albrecht II. führte dann aber zur Rettung der Judengemeinden von Wien, Wiener Neustadt und Krems.

1334 Kasimir der Große, Herrscher von Polen, dehnte die Privilegien der Juden noch weiter aus. Dazu gehörte, Christen die Juden schlagen, durften diese notfalls streng bestraft werden, besonderen Schutz gegen jüdische Geistliche, aber auch für Heiligtümer wie: religiöse Gegenstände, Synagogen, Friedhöfe und Sicherheit in jüdischen Wohngegenden, Verbot von Beschuldigungen von Blut- und Ritualmord, gleiche Freizügigkeit im Handel wie bei den Christen.

1337 Im Gefolge einer Hostienschändung - Anklage in Deggendorf, es werden viele jüdische Gemeinden in Niederbayern vernichtet und Juden gemordet.

1338 -1339: Ein Schankwirt windet einen Lederstreifen um seinen Arm und nennt sich "König Armleder". Mit Unterstützung eines Adeligen führt er eine Armee vieler verarmter Bauern durch das Elsass und entlang der Mosel und des Rheins, wo sie alle Juden, derer sie habhaft werden können, ermorden. 1339 wird er von einem kaiserlichen Heer gefangen genommen. Er wird enthauptet, aber nicht wegen des Massakers an den Juden, sondern wegen der Beschädigung kaiserlichen Besitzes. Bevor Armleder sein Leben verliert, werden 120 jüdische Siedlungen vernichtet.

1342

Eine Judensteuer wird als "Opferpfennig" von Kaiser Ludwig IV. eingeführt und muss am Weihnachtstag erstmalig entrichtet werden. Als Präzedenz für diese Steuer gilt die Tempelsteuer, die nach der Zerstörung des Zweiten Tempels im Jahr 70 den Juden aufgebürdet wurde. Diese Steuer von 1 Gulden pro 20 Gulden ihres Besitzes, die vornehmlich dem Schutz der Juden dienen soll, müssen alle Juden, die älter als 12 Jahre sind, bezahlen. Schutzgeld wird damit zum Gesetz.
 

1345 21. März: Massaker an der jüdischen Gemeinde in Erfurt durch Christen mit dem  Vorwurf, Verursacher der Pest gewesen zu sein. Einige Tausend Juden werden ermordet. Die Christen plündern und stecken die jüdischen Häuser in Brand. Viele Juden verbrannten in den Häusern.

1348 -1350: In Europa werden unter Papst Clemens VI. (ehem. Pierre Roger) die Juden für die Pest verantwortlich gemacht, da sie wegen ihrer hygienischen Vorschriften viel seltener erkrankten. Sie wurden beschuldigt, die Brunnen vergiftet zu haben.  In Mainz werden rund 10.000 Juden auf Scheiterhaufen verbrannt, in Erfurt mehrere Tausend Juden ermordet. Durch ganz Deutschland - in mehr als 350 jüdischen Gemeinden - wütete der Mord in brutalster Form. 60 große und 150 kleinere Gemeinden waren völlig ausgerottet. Die Überlebenden flüchteten nach dem Osten. Das deutsche Judentum des Mittelalters war vernichtet. Doch trotz grauenvollsten Gemetzels hatte es nirgendwo einen Massenabfall vom Judentum gegeben.


Nirgends  jedoch wurden die Juden so gründlich und grausam vertilgt wie im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Vergebens erließ Kaiser Karl IV. Verbote, seinen jüdischen Kammerknechten ja kein Haar zu krümmen. 


Diese zwei Dinge zur Zeit des Mittelalters sind im Zusammenhang zu sehen.

- Die Juden waren in Europa ohnehin schon verhasst. Vor allem im Bereich des heutigen Deutschlands warf man ihnen jetzt auch noch die Schuld am Ausbruch der Pest vor, die in den Jahren 1348/49 ihre größten Ausmaße hatte. Da die Juden, den christlichen  Theorien zufolge, mit dem Teufel im Pakt gestanden hatten, würden sie gemeinsam mit ihm die alleinige Herrschaft über Europa und die Auslöschung sämtlicher anderer Religionen herbeiführen wollen. Mit derartigen Beschuldigungen war das Volk christlichen Glaubens sehr schnell für ein Vorgehen gegen die Juden zu gewinnen und zu begeistern. So entstanden die Pogrome.

Die anfänglich harmlosen Beschimpfungen gegen die Juden breiteten sich rasch zu immer aggressiveren und brutaleren Revolten aus, bei denen die Juden von christlichen Bürgern gejagt und geschlagen wurden, wobei Blut vergossen wurde. Bei diesen Pogromen schlossen sich mehrere Bürger zusammen, um dann die Viertel der Juden zu plündern. Oft waren diese Pogrome ein reines Entladen der Wut über die kritischen Zustände, die in den mittelalterlichen Städten herrschten und für die die Juden ihren Kopf herhalten mussten.


1348 24. Juli: In Mainz leisteten die Juden bewaffneten Widerstand.

1348 24. August: Jüdischen Familien in Köln wurden als "Brandopfer" benutzt. Aus Feuer und Rauch erklangen ihre Klagehymnen. Sechstausend starben an demselben Tage, an dem auch die uralte Kölner Synagoge............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................. unterging.

1349 30. Januar: Die Wormser Bürgerschaft fällt über die Juden her, erschlägt alle habhaft werdenen Juden, setzt Judengasse und Synagogenbezirk in Brand. Einige Juden können u.a. nach Heidelberg und Sinsheim fliehen. König, Bischof und die gerade mit allen Rechten an den Juden ausgestattete Stadt konnten ihren Schutzverpflichtungen nicht nachgenommen, da eine Pogromstimmung entstanden war, die nicht nur auf religiösen, sozialen und wirtschaftlichen Hintergründen beruhte, sondern auch durch das Gerücht, dass die Juden die Brunnen vergiftet und dadurch die Ausbreitung der Pest verschuldet hätten, im Umlauf war.


1353 9. Mai: Gemeinsam mit Wissen und Willen der bischöflichen Münzerhausgenossen und der Zünfte beschließen Bürgermeister, Rat und Sechzehner, die Juden - aufgrund wirtschaftlicher Interessen - wieder aufzunehmen. Die wirtschaftlichen und rechtlichen Bedingungen werden für die Juden jedoch schlechter. Sie verlieren der Bürgerstatus und leben in einem sich allmählich räumlich abgrenzenden Judenviertel.

1356 entsteht die erste jüdische Gemeinde im polnischem Lwov (Lemberg)

1356 In "Der Goldenen Bulle", einem Grundgesetz des Kaiserreichs, tritt Karl IV. zusammen mit den kaiserlichen Rechten auf die Bodenschätze auch seine Rechte an den Juden an die deutschen Fürsten ab. Die territoriale Zersplitterung des Reiches und der Zerfall der Zentralgewalt wird durch die Goldene Bulle auf Jahrhunderte festgeschrieben.

1370 In Flandern (Papst Urban) werden Juden, die beschuldigt wurden, Gasthäuser "befleckt" zu haben, verbrannt. Alle anderen mehrere Tausend Juden werden verbannt. Dies wurde als Fest bis zum Jahre 1820 in Flandern gefeiert.
 

1389 Während der Ostertage warfen im böhmischen Prag z. Zt. Papst Urban VI., jüdische Kinder beim Spielen durch ein Versehen Sand auf einen Priester, der das christliche "Allerheiligste" (Kreuz aus Gold) durch das jüdische Ghetto getragen haben soll. Dazu kamen die absurden Gerüchte, von Juden ausgelacht und sogar gesteinigt worden wäre. Als Antwort darauf wurden viele Tausend Juden öffentlich hingerichtet.

Ein hysterisch aufgebrachter Mob drang in das Ghetto ein, zerstörte zahlreiche jüdische Häuser und brannte diese nieder. König Wenzel IV. hielt sich gerade nicht in Prag auf, versuchte jedoch nach seiner Rückkehr den Schaden der Überlebenden durch die hohe Geldstrafe der Übeltäter zu lindern. Doch konnte er nicht verhindern, das die jüdischen Waisenkinder in christlichen Familien untergebracht und dort sofort zwangsgetauft wurden. Den größten Teil der Geldstrafe und der erbeuteten jüdisch-religiösen Gegenstände steckte sich der König in die eigene Tasche.

1391 In Spanien werden in 70 jüdischen Gemeinschaften und Juden niedergemetzelt, fast Hunderttausend Juden werden ermordet. Taufe oder Tod! Vor diese Wahl wurden die Juden im mittelalterlichen Spanien weithin gestellt.
Ferdinand Martinez, Stellvertreter des Bischofs von Sevilla, wiegelt das Volk zur Judenhetze auf. Ca. 80.000 Juden mussten ihr Leben lassen, Hunderttausende Juden wurden zwangsgetauft, darunter viele Rabbiner.

Die Zwangstaufe brachte jedoch ein großes Problem mit sich. Die einen gingen um ihres persönlichen Vorteils willen auf den Glaubenswechsel ein, unzählige der Zwangskonvertierten jedoch hingen heimlich weiter ihrem alten Glauben an. Beide Gruppen wurden von den Spaniern Marranen-Schweine genannt.

In Spanien nahmen sowohl der Judenhass als auch der Anti-Marranismus erschreckend zu. Plötzlich griff die Idee um sich, die jüdische Erbmasse oder anders ausgedrückt, das "schlechte Blut" (mala sangre) sei das eigentliche Problem. Und darauf hatte auch die Taufe keinen Einfluss. Hier liegt die Wurzel des spanischen Rassismus. Immer mehr jüdische Familien werden ermordet.

1393 Wenzel IV. (Tschechoslowakei) war den Juden gnädig und erweiterte die alten, einst noch von Otakar II. 1254 erlassenen Privilegien

1394 Zweite Verbannung der Juden aus Frankreich durch Karl VI. Fast vierhundert Jahre lang werden nur wenige Juden in Frankreich leben können, die den Herrschern Reichtum einbrachten.

1399
Nach Hostenen-Prozess wurden Rabbiner und Frau sowie die Gemeindeaeltesten der Synagoge Poesen auf dem Scheiterhaufen verbrannt.


1404 wurden auf Befehl des Erzbischofs Eberhard III. in Salzburg fast alle Juden verhaftet und dann auf dem Scheiterhaufen verbrannt, inkl. deren Kinder. Die Gemeinde musste ab dato eine jaehrliche hohe Summe als Strafe an die Dominikaner zahlen.


1407
nach einer Ritalmordklage in Krakau, in der die St.-Barbara Kirche behauptete, Juden hätten ein christliches Kind ermordet und das Blut für rituelle Zwecke verwendet, wurden zahlreiche Juden öffentlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Der christliche Mobs plünderten danach alle jüdischen Häuser und steckten sie danach in Brand. Alle Kinder der ermordeten Juden wurden zwangsgetauft und der Kirche übergeben, sie durften nicht zurück zu jüdische Verwandten.


1410 Wenzel IV. (Tschechoslowakei) bestätigte schließlich durch eine Extra-Verordnung der jüdischen Gemeinde in der Prager Neustadt den jüdischen Friedhof, sowie die angrenzenden Bauten.

1415
 
 
 
 

 

ordnete Papst Benedikt XIII an: "Die Juden müssen öffentliche Kirchenpredigten besuchen, sonst werden sie getötet.". Man versuchte, die Juden von ihrem mosaischen Glauben abzubringen und zum Christentum zu bekehren. Nachdem man ihnen nahezu alle „anständigen" Berufe verwehrt hatte, betätigten sie sich vielerorts als Geldverleiher, da es den Christen verboten war, Geld gegen Zinsen auszuleihen. Damit wurden sie auch gleichzeitig zu Trödelhändern und Unternehmern, und waren somit die wirtschaftlich tonangebende und vermögende Klasse. Auch in anderen geisteswissenschaftlichen Berufen, z.B. als Ärzte oder als Gelehrte und Berater, waren sie stark vertreten - wegen ihrer oben angesprochenen hohen Bildung.

Als Menschen zweiter Klasse mussten Juden höhere Steuern von 60-90% ihres Einkommens zahlen und ab dem 15. Jahrhunderts in abgegrenzten, kleinen eigenen Städtchen wohnen - den so genannten Ghettos. Nach Sonnenuntergang durfte kein Jude mehr auf der Straße sein, überhaupt bemühten sich die Stadtverwaltungen die Anzahl der Juden (durch Morde) möglichst gering zu halten.

1416 König Sigismund nach Perpignan, versucht Benedict XIII. zum Rücktritt zu bewegen

1417 Konstanz: Absetzung Benedicts XIII.

1421 Der Luxemburger, Sigismund (1387-1437), der auch König über Böhmen (1419/36) wurde, nahm mit der einen Hand zwar die aus Österreich vertriebenen Juden auf, aber mit der anderen Hand wischte er 1425 die Schuld, die die Stadt Preßburg bei den Juden hatte, vom Tisch.

1424 Vertreibung der Juden aus Köln.

1439 Vertreibung der Juden aus Augsburg.

1441 Erste Sklaven aus Westafrika gefangen genommen und nach Portugal geführt.

1449 Pogrom gegen Gonversos in Toledo. Limpieza de sangre ("Blutreinheit").

1452 Der Franziskaner Johannes von Capestrano (1386 - 1465) "Geißel der Hebräer", von der Kirche heilig gesprochen, setzt in Bayern und bei Papst Nicolaus V. (Tommaso Parentucelli von Sarzana) durch, dass  Juden das Wohnrecht und Schutzrecht verlieren und vogelfrei werden. Jeder durfte sie berauben und ermorden.

1453 Den Juden Polens werden alle Bürgerrechte genommen.

1454 kam es zu Ausschreitungen gegen die Juden in Polen durch den Orden der Dominikaner, die von dem Mönch Jan Kapistran inszeniert und geschürt wurden.

1473

1475
Vertreibung der Juden aus Mainz.

verschwand in Trient der Bub Simon. Juden wurden verdächtigt, die Sache kam vor Gericht. Wie in vielen späteren Fällen wurde mit Hilfe der Folter Geständnisse erpresst. Um Simon entstand ein Märtyrerkult wie später auch um das Tiroler Kind Anderl von Rinn.
Es wurde erzählt, Juden hätten das Kind gekauft, um an ihm die Passion Christi durch Marter und Kreuzigung zu wiederholen. Ein Präzendenzfall war geschaffen; das schaurige Gerücht verbreitete sich in ganz Europa.

1478 -92 Inquisition in Spanien. 300.000 Juden verlassen das Land, müssen Geld und Gut zurücklassen.

1475 König Matthias Corvinus von Ungarn verbietet den Christen in Preßburg Immobilien bei Juden zu verpfänden

1480 berief das spanische Königspaar Ferdinand und Isabella ein Tribunal ein, um die Kirche von Marranen, die heimlich weiter ihren jüdischen Glauben praktizierten, zu reinigen. Massenverhaftungen folgten. Jedoch war die spanische Inquisition keineswegs rein religiös motiviert, sondern hatte viel mit der hohen Geldverschuldung des Königshauses an die Juden zu tun.

(Hätten die Christen die Gesetze ihrer Bibel befolgt, wären sie mindestens genau so reich wie Juden. Denn dort steht eigentlich drin, wie der Hase korrekt läuft.)

1481 wurden spanische Juden (durch Papst Innozenz) auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Insgesamt kamen während der sich bis ins 19. Jahrhundert hinziehenden Inquisition an die 30.000 Marranen in den Flammen um. Die gut bezeugten Grausamkeiten gegen Juden dieser Epoche haben sich bis nach Lateinamerika ausgebreitet.

1483 Spanische Inquisition vom Papst gebilligt, vor allem zur Bekämpfung von Krypto-Juden
("Conversos") (bis 1834). Tomas de Torquemeda ("Converso") bis 1498 erster Groß-Inquisitor. 

1488 Der Klosterbruder Sawwa aus dem Moskauer Reich verfasst das "Sendschreiben gegen die Juden und Häretiker", neue Pogrome werden entfacht.

1490 König Matthias Corvinus von Ungarn lässt Juden aus Tata vertreiben, weil es angeblich den religiösen gesetzten zuwider sei, dass Christen und Juden zusammenwohnen.


1491 Alle Juden aus Genf vertrieben.

1492 wurden in Mecklenburg die Juden wegen Hostienschändung zum Tode durch Verbrennung auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Alle übrigern Juden mussten das Land verlassen. Erst 1679  durften wieder Juden im land wohnen.


1492 Vertreibung aller Juden aus Spanien durch das spanische Königspaar Ferdinand und Isabella . um - wie sie sagten - ein wahrhaft christliches Königreich aufzurichten. Viele der rund 500.000 Flüchtlinge wandten sich nach Portugal. Sie durften sich dort gegen Bezahlung einige Monate lang aufhalten.

1493 Danach wurden sie von Johann II. (1481-1495) zu Sklaven gemacht. Sein Nachfolger befreite sie, ließ sie jedoch später brutal Zwangstaufen.

1494 Unter dem ungarischen Jagellonen, Wlasislaw II (Ulaszlo, 1490-1516) kommt es bezüglich einer Blutbeschuldigung in Tyrnau zu einer Juden-Verbrennung, bei der viele Juden unschuldig das Leben lassen müssen.

1496 Zwangstaufen oder Vertreibung aus Portugal.

1499 Vertreibung der Juden aus Nürnberg.




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die Jahre 1000 - 1250 die Jahre 1850 - 1933
die Jahre 1990 - 2000
vor neuer Zeitrechnung: 400 - 0
die Jahre 1250 - 1500

die Jahre 2000 - 2010
die Jahre 0 - 500
die Jahre 1500 - 1750
die Jahre 1945 - 1960
die Jahre 2010 - 2020
die Jahre 500 - 1000
die Jahre 1750 - 1850
die Jahre 1960 - 1990
die Jahre 2020 - 2030

Hamas Pogrom am 7.Okt 2023 (7/10)

Holocaust - Shoah:



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