Das Jahr 1940

Holocaust - Shoah


Jahr
Tag
Monat


1940
03.
01.
Die "Sonderrationen" sollen für den Zuteilungszeitraum 15. Januar bis 4. Februar 1940 den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern erneut gekürzt werden. (Kein Fleisch und kein Gemüse)


12.
01. Im Psychiatrischen Krankenhaus in Chelm bei Lublin erschießen Angehörige der deutschen Sicherheitspolizei alle 420 Patienten.


23.
01. Juden erhalten keine Reichskleiderkarte. Nur in Ausnahmefällen können Juden, die körperliche Arbeit leisten, Bezugsscheine für Kleidung erhalten.


26.
01. Benutzung der Eisenbahn ist Juden verboten.







08.
02.
Die Errichtung eines Ghettos in Lodz wird angeordnet.


19.

In jüdischen Händen befindliche Meisterwerke deutscher bildender Kunst sollen schnellstmöglich in deutschen Besitz übergehen.







11.
03.
Lebensmittelkarten für Juden sollen mit dem Buchstaben J gekennzeichnet werden. Juden werden vom Erwerb nicht rationierter, meist kaum erhältlicher Lebensmittel ausgeschlossen. (keine Hühner, Fische, geräucherte Lebensmittel).





 

08.
04.
Mischlinge 1. Grades und Ehemänner von Jüdinnen oder Mischlingen 1. Grades werden aus der Wehrmacht entlassen.
Mischlinge 2. Grades und Ehemänner von Mischlingen 2. Grades können in der Wehrmacht verbleiben, aber keine Befehlsgewalt ausüben.


13.
04. Juden werden aus der privaten Krankenversicherung ausgeschlossen.


29.
04. Die Registrierung aller Juden in Österreich wird angeordnet.







04.
05.
Juden ist verboten, in der Zeit vom 1. April bis 30. September zwischen 21 Uhr abend und 5 Uhr morgens, sowie in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. März zwischen 20 Uhr abend und 6 Uhr morgens ihre Wohnungen zu verlassen.


10.
05. Angriffskrieg auf Frankreich, Belgien und Holland







03.
06.
Juden erhaltenen keinerlei Vergünstigungen wie deutsche Arbeiter, z.B. Lohnzahlungen für Feiertage, Lohnzuschlag für Arbeit an Feiertagen, Sonderbeihilfen zu Geburten oder Heiraten, Sterbegelder, Weihnachtsgratifikationen.


14.
06.
Ankunft der ersten 728 Polen, politische Gefangene aus dem Gefängnis Tarnow, im KL Auschwitz. Es handelt sich vor allem um junge, gesunde, militärdiensttaugliche Männer.  Außerdem befinden sich unter ihnen Untergrundkämpfer, Vertreter der polnischen Intelligenz, Geistliche und Juden, die im Frühjahr 1940 im Rahmen der von Generalgouverneur Frank angeordneten A-B-Aktion verhaftet worden waren.






04. 07. Juden in Berlin dürfen nur noch zwischen 16:00 und 17:00 Lebensmittel einkaufen.


19. 07. Telefongeräte zu besitzen wirf den Juden verboten. Kündigung bis 30. Sept. ist Vorschrift.


23. 07. Der Reichswirtschaftsministers ordnet an, daß die "Arisierung" jüdischer Gewerbebetriebe bis zum Jahresende abgeschlossen werden soll.








Jahr
Tag
Monat


1940
28.
08.
Himmler ordnet folgende Einstufung der Konzentrationslager an:

- Stufe I: KL Dachau und KL Sachsenhausen für wenig belastete und unbedingt besserungsfähige Schutzhäftlinge sowie für Sonderfälle und Einzelhaft;
- Stufe Ia: KL Dachau für alle alten und noch arbeitsfähigen Häftlinge, die in der Gärtnerei und beim Anbau von Heilkräutern gebraucht werden können;
- Stufe II: KL Auschwitz, KL Buchenwald, KL Natzweiler, KL Flossenbürg, KL Stutthof, KL Neuengamme, KL Lublin für schwerbelastete, jedoch noch erziehungs- und besserungsfähige Schutzhäftlinge;
- Stufe III: KL Mauthausen-Gusen und KL Groß-Rosen für schwerbelastete Schutzhäftlinge, für Vorbestrafe und Asoziale und daher zur Erziehung nicht fähige Häftlinge.







04.
09.
Italien
Es werden 43 Internierungslager für Bürger feindlicher Staaten und für Personen, die der Gegnerschaft gegen den Staat verdächtigt werden, eingerichtet. Dort werden mehrere tausend Juden ausländischer Staatsangehörigkeit interniert. Zum Teil schiebt Italien auch illegal eingewanderte ausländische Juden über die deutsch-italienische Grenze ab.


28.
09.
Frankreich
General Stülpnagel, Chef der deutschen Militärverwaltung, erläßt die erste antijüdische Verordnung.

§ 1 besagt, daß als Jude gilt, wer der jüdischen Konfession angehört hat oder von mehr als zwei 2 jüdischen Großeltern abstammt.
§ 2: Die Rückkehr von Juden, die aus dem besetzten Gebiet geflohen sind, ist verboten.
§ 3: Jeder Jude muß sich bis 20.10. ins Judenregister eintragen lassen.
§ 4: Kennzeichnungszwang für jüdische Geschäfte. - Es gibt eine interne Anweisung, Juden amerikanischer Staatsangehörigkeit von der Anwendung der Verordnung auszunehmen.


28.
09.
Rumänien
Die Regierung beschließt die Enteignung des jüdischen Grundbesitzes.


03.
10.
Das "Judenstatut" wird am 31.10.40 auf Marokko und am 30.11.40 auf Tunesien übertragen.



10.
Juden wird die Ausübung sämtlicher akademischer sowie weiterer Berufe verboten.



10. Ameldepflicht für alle holländischen Unternehmen, die Juden gehören, von Juden geleitet werden oder an denen Juden maßgeblich beteiligt sind. 20.690 Firmen werden registriert und zum Zweck baldiger Enteignung unter deutsche Zwangsverwaltung gestellt.


24. 10. Juden dürfen nicht von den Beschränkungen über Plätze und Zeiten für ihren Einkauf befreit werden.





 





13. 11. Um die deutschen Schuhmacher zu entlasten, können jüdische Schuhmacher Arbeitserlaubnis erhalten, allerdings nur für die jüdische Bevölkerung. Deutsche Schuhmacher, die Parteimitglieder oder Mitglieder der Unterorganisationen sind, dürfen Juden nicht bedienen.


24. 11. Im Ufa-Palast am Zoo in Berlin wird der antisemitische Propagandafilm "Der ewige Jude" uraufgeführt. Er beginnt mit Aufnahmen aus dem Warschauer Ghetto, kommentiert vom Sprechertext: "Wir erkennen, dass hier ein Pestherd liegt, der die Gesundheit der arischen Bevölkerung bedroht. Richard Wagner hat einmal gesagt: 'Der Jude ist der plastische Dämon des Verfalls der Menschheit.' Und diese Bilder bestätigen die Richtigkeit seines Ausspruchs."


30. 11. Die gesetzlich geregelte staatliche Entschädigung für erlittene Kriegsschäden wird Juden nicht gewährt.












24. 12. Den Juden wird vom Reichsfinanzministerium eine "Sozialausgleichsabgabe" auferlegt, neben der Einkommenssteuer weitere 15% des Einkommens.







































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