Das Jahr 1939

Holocaust - Shoah


Jahr
Tag
Monat


1939 05.
01.
Alle jüdische Organisationen werden verboten


16.
01. Jüdischen Auswanderern wird grundsätzlich verboten, Schmuck und Wertsachen mitzunehmen. Erlaubt ist nur die Mitnahme von einem Besteck Tafelsilber pro Person, des Eherings und einer Uhr im Anschaffungswert bis 100 RM


17.
01. Die Zulassungen der letzten noch arbeitenden jüdischen Zahnärzte, Tierärzte und Apotheker erlischen am 31. Januar 1939. Ausnahme: Nur noch bei Juden und jüdischen Einrichtungen.


28.
01. Das Reichswirtschaftsministerium verbietet den Juden, auf Märkten zu verkaufen.







01.
02.
Juden dürfen nicht mehr Mitglied in der Reichsmusikkammer sein, was zuglech bedeutet, sie dürfen als Musiker nicht mehr tätig sein.


21.
02. Alle Juden müssen die in ihrem Eigentum befindlichen Gegenstände aus Gold, Platin oder Silber (außer Eheringen) sowie Edelsteinen und Perlen binnen zwei Wochen an die vom Reich eingerichteten öffentlichen Ankaufstellen abliefern. 


22.
02. Führerscheine und Kraftfahrzeugscheine, die für Juden ausgestellt sind, sind  ab sofort verboten.







25.
03.
Juden dürfen nicht mehr Mitglieder der Hitlerjugend sein
 






28.
04.
Deutschland kündigt den Nichtangriffsvertrag mit Grossbritanien und Polen.


30.
04. Juden wird die Inanspruchnahme des Mieterschutzes untersagt. Mietvertraege mit Juden dürfen vorzeitig gekündigt werden. Viele jüdische Wohnungen werden beschlagnahmt und in Judenhäuser eingerichtet, für die Aufnahme vieler jüdischer Familien.







08.
05.
Juden wird die gewerbsmäßige Reisevermittlung verboten. Ausnahme: jüdische Auswanderer.


17.
05. Volkszählung jüdischer Einwohner und Mischehen.







16.
06.
Es ist Juden verboten, Kurgärten, öffentliche Plätze (z.B. Lesesäle, Strandbäder) und Veranstaltungen (Konzerte usw.) in den Kurorten zu besuchen. Bei ihrer polizeilichen Meldung in dem Kurort müssen sie angeben, dass sie Juden sind.







20.
07.
Der britische Kolonialminister gibt bekannt, dass die Einwanderung von Juden nach Palestine in der Zeit von Oktober 1939 bis April 1940 ganz eingestellt werden soll. Er begründet diese Maßnahme mit der außerordentlichen Zunahme der illegalen Einwanderung. In den letzten sechs Monaten seien 10.000 Juden auf legalem Weg nach Palästina gekommen. Seit dem 24. Mai seien 3.507 illegale Einwanderer nach Palestine festgenommen worden; 500 bis 1.000 Menschen seien trotz der Sperren ans Ziel gelangt.







01.
08.
Der Verkauf von Losen an Juden wird verboten; Gewinne werden an diese nicht ausgezahlt.


04.
08. Der Vorsitzende des Flüchtlingsausschusses des Völkerbunds, Lord Winterton, gibt im britischen Unterhaus bekannt, daß seit der Konferenz von Evian 150.000 Juden aus dem Deutschen Reich ausgewandert seien. Hiervon würden bis Jahresende schätzungsweise 40.000 von den USA aufgenommen; Großbritannien habe gleichfalls rund 40.000 Flüchtlinge aufgenommen. Die britischen Kolonien hätten in den letzten sechs Monaten 17.000 Flüchtlinge untergebracht. Australien habe sich bereit erklärt, im nächsten Jahr 5.000 Flüchtlinge aufzunehmen. Brasilien wolle zunächst 11.000 Flüchtlingen ein Asyl bieten. Es sei damit zu rechnen, daß sich dort mit der Zeit insgesamt 80.000 Flüchtlinge niederlassen könnten. Im Herbst 1939 werde in British-Guayana mit der ersten Flüchtlingsansiedlung begonnen. Die Dominikanische Republik und die Philippinen hätten sich grundsätzlich bereit erklärt, die Ansiedlung von Flüchtlingen zu fördern.


16.
08. Juden müssen ihr gesamtes Vermögen auf besondere Konten bei zugelassenen Devisenbanken einzahlen. Die Abhebung von den Konten ist genehmigungspflichtig. Auf diese Depots sind auch alle Beträge einzuzahlen, die Juden in Zukunft erhalten, auch Löhne und Gehälter.

Jahr
Tag
Monat


1939
09.
Nach Angaben der Reichsvereinigung der Juden leben nur noch )von einst (ca.500.000) 215.000 jüdische Menschen im Deutschen Reich (ohne Österreich); am 1.Oktober 1941 sind es nur noch 164.000 Juden.







01.
09.
Die jüdischen Kultusgemeinden sind verpflichtet, Luftschutzräume aus eigenen Mitteln zu errichten.
Den jüdischen Gemeinden soll mitgeteilt werden, für Juden gilt ab 8 Uhr Ausgangsverbot.


01.
09.
Auf Auftrag wurde die systematische Ermordung der Patienten der Nervenheilanstalten eingeleitet. Insgesamt wurden, nach unterschiedlichen Schätzungen, 80.-90.000 Menschen durch Giftgas getötet.







02.
09.
In Stutthof bei Danzig wird ein Konzentrationslager errichtet. Zwei Wochen später werden u.a. mehrere hundert Danziger Juden dorthin gebracht. Insgesamt wurden im Lauf der folgenden Jahre 115.000 Menschen in das KL Stutthof eingeliefert. 65.000 von ihnen wurden ermordet oder kamen durch die Haftbedingungen zu Tode.


07.
09.
Das Reichskriminalpolizeiamt ordnet an, "sofort die Verhältnisse der zur Auswanderung  beurlaubten (d.h. aus einem Konzentrationslager entlassenen) Juden zu überprüfen und gegebenenfalls ihre erneute Festnahme und Überführung in das KZ Buchenwald in die Wege zu leiten".

Heydrich ordnet an, alle in Deutschland lebenden männlichen Juden polnischer Staatsangehörigkeit über 16 Jahren festzunehmen, Frauen und Kinder jedoch nur namentlich zu erfassen. Ihr Vermögen soll beschlagnahmt und nur das zum Unterhalt Nötigste freigegeben werden.


20.
09.
Juden deutscher Staatsangehörigkeit und staatenlosen Juden wird der Besitz von Rundfunkempfängern verboten. Das Verbot gilt auch für Nichtjuden, die in mehrheitlich von Juden bewohnten Häusern leben, und für "Mischlinge". Die Betroffenen sind verpflichtet, ihre Geräte entschädigungslos abzuliefern.







17.
10.
Die Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Wien kündigt an, daß im Lauf der nächsten zwei Wochen fünf Transporte mit je 1.000 Mann "nach Osten" fahren sollen. Die Stelle verlangt von der jüdischen Gemeinde eine Liste mit den Namen aller arbeitsfähigen Juden bis zum Alter von 55 Jahren.
 

19.
10. Der Reichsfinanzminister erhöht die als jüdische "Sühneleistung" nach dem Novemberpogrom festgesetzte Judenabgabe von 20 auf 25 Prozent des Vermögens. Der Unterschiedbetrag von 5 Prozent ist unaufgefordert am 15.11.39 zu zahlen.


18.
10. Je zwei Deportationszüge mit jüdischen Männern aus Wien (1.584), Mährisch-Ostrau (1.400) und Kattowitz (1.875) fahren in das Gebiet östlich von Nisko am San (Distrikt Lublin).


24.
10. Im Ausland lebenden Juden wird die deutsche Staatsangehoerigkeit aberkannt, ihre Güter werden beschlagnahmt.


30.
10. Als Reichskommissar zur Festigung deutschen Volkstums ordnet Himmler an, in den nächsten Monaten aus den eingegliederten ehem. westpolnischen Gebieten rund 550.000 Juden und Polen ins Generalgouvernement "auszusiedeln".







23.
11.
Frank ordnet Kennzeichnungspflicht für alle Juden ab dem 10. Lebensjahr an: Am rechten Ärmel der Kleidung und Überkleidung muß ein "mindestens 10 cm breiter weißer Streifen mit dem Zionsstern" getragen werden. "Zuwiderhandlungen werden mit KZ bestraft."







01.
12.
Der Reichslandwirtschaftsminister ordnet an, dass Juden keine Lebensmittel-Sonderrationen für die Zeit vom 18.12.39 bis 14.01.40 erhalten. (weniger Fleisch und Butter, keinen Kakao, keinen Reis)


07.
12.
Kleiderkarten, die Juden zugeteilt worden sind, sind ihnen sofort zu entziehen.




























Weiter zu den Jahren


vor neuer Zeitrechnung: 800 - 400
die Jahre 1000 - 1250 die Jahre 1850 - 1933
die Jahre 1990 - 2000
vor neuer Zeitrechnung: 400 - 0
die Jahre 1250 - 1500

die Jahre 2000 - 2010
die Jahre 0 - 500
die Jahre 1500 - 1750
die Jahre 1945 - 1960
die Jahre 2010 - 2020
die Jahre 500 - 1000
die Jahre 1750 - 1850
die Jahre 1960 - 1990
die Jahre 2020 - 2030

Hamas Pogrom am 7.Okt 2023 (7/10)

Holocaust - Shoah:



1937
1941
1945
1934
1933
1942

1935
1939
1943

1936 1940
1944
H O M E